Emsiana

Das Hohenemser Kulturfest emsiana 2022 stellt vom 12. – 15. Mai das Thema Nachbarschaft in den Mittelpunkt – vor allem mit Blick auf den geographischen Standort von Hohenems im Kleinen und die besondere Lage Vorarlbergs im Vierländereck im Großen. Über die Grenzen zu schauen und Brücken zu bauen, ist der emsiana seit jeher ein großes Anliegen. Das zeigt sich nicht nur thematisch im Festprogramm: Wir hoffen auch, insbesondere zahlreiche Besucher:innen aus Nachbargemeinden und Nachbarländern begrüßen zu dürfen.
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Das Programm des Museums 

www.museumdenken.eu

Der unmittelbare Anlass ist die Krise der gesellschaftlichen Bewertung der Museen. Weltweit sind tausende Museen von der Pandemie betroffen, in Lockdowns geschickt, zu Sparmaßnahmen gezwungen, von endgültiger Schließung bedroht. Schwer wiegt, dass die Bedeutung der Museen als vernachlässigbar eingeschätzt wird. Sie gelten als kaum systemrelevant. Das symbolische Kapital, das sich die Institution Museum seit ihrer Entstehung erworben hat, scheint nachhaltig beschädigt.
Die Folgen der Corona-Pandemie für Museen werfen viele Fragen auf. Weitermachen wie bisher, scheint nicht mehr möglich.
Bereits in den Jahren zuvor sind andere Herausforderungen auf die Museen zugekommen: der demografische Wandel, die Forderung vieler marginalisierter Gruppen, nach Sichtbarkeit und ihrem Platz in den Strukturen des Museums, der soziale Elitismus der Institution und der Mangel an demokratischer Haltung, die fortschreitende Ökonomisierung, die Frage kolonialer Beute in Museumssammlungen u.a.m.
museumdenken ist als Plattform für Debatten und den Austausch von Information gedacht – für all jene, die wie wir an einer Diskussion über die wünschbare Zukunft der Museen und ihrer gesellschaftlichen Relevanz interessiert sind. Als virtuelle Plattform steht die Webseite www.museumdenken.eu  zur Verfügung, für den praktischen Austausch unterschiedliche Debattenforen, deren Gestaltung durch die Teilnehmer:innen erfolgt.
museumdenken hat sich als loser Zusammenschluss von Personen und Museen gebildet, als Netzwerk, in dem Expert:innen aus Museen und anderen Kultursektoren verschiedener Länder eingebunden sind. Wir sind an Debatten interessiert, die nicht ausschließlich in der Sprache und in den fachlichen Denkbahnen der Insider geführt werden.
Wir halten eine breite Museumsdebatte für nötig und überfällig.
Wir glauben, dass das aufklärerische und demokratische Potential von Museen noch lange nicht voll ausgeschöpft ist.
museumdenken.webflow.io 

Hohenems, 9. März 2022

Stellungnahme
Das Team des Jüdischen Museums fordert in einem offenen Brief an den Nationalrat, Innenminister Karner sowie Landeshauptmann Wallner, den Spielraum zu nutzen, den die am 4. März 2022 von der EU erstmals in ihrer Geschichte aktivierte Massenzustrom-Richtlinie den Mitgliedstaaten lässt. Wir fordern, dass allen aus der Ukraine nach Österreich Flüchtenden derselbe Schutz gewährt wird und nicht nach „erwünschten“ und „unerwünschten“ Geflüchteten unterschieden wird. Alle, egal welcher Nationalität oder Hautfarbe, fliehen vor demselben mörderischen Angriffskrieg des russischen Militärs.

Hohenems hilft
Die Stadt Hohenems hat zugunsten der Aktion „Hohenems hilft“ der Flüchtlingshilfe Hohenems ein Spendenkonto eingerichtet und freut sich über Spenden: Flüchtlingshilfe Hohenems, Dornbirner Sparkasse, AT75 2060 2000 0032 5480
Zudem sucht die Stadt Hohenems auch weiterhin nach Unterkünften für Schutzsuchende aus der Ukraine. Kontaktperson hierfür ist Christine Fercher-Jost unter christine.fercher-jost@hohenems.at  oder 05576/7101 1246.

Ausstellungseröffnung im Volkskundemuseum Wien am 20. Januar 2022

Unsere Ausstellung „Die letzten Europäer. Jüdische Perspektiven auf die Krisen einer Idee“, kuratiert von Michaela Feurstein-Prasser und Felicitas Heimann-Jelinek (xhibit.at, Wien) wird am 20. Januar 2022 im Volkskundemuseum in Wien eröffnet und wird bis 18. April 2022 dort zu sehen sein. Soft Opening von 14.00 bis 20.00 Uhr in Anwesenheit der Kuratorinnen und von Hanno Loewy (Direktor des Jüdischen Museums Hohenems). Die Wiener Präsentation der Ausstellung wurde ermöglicht durch die Wiener Freunde des Jüdischen Museums Hohenems.

Wir öffnen wieder am Sonntag, den 12. Dez 2021

Liebe Freundinnen und Freunde, sehr geehrte Damen und Herren,

als Maßnahme zur Eindämmung des Corona-Virus bleiben das Jüdische Museum Hohenems, das Museumscafé, die Bibliothek und das Büro des Museums bis 11. Dezember 2021 geschlossen. Jetzt ist wieder Solidarität gefragt – wir müssen aufeinander schauen und diese Krise gemeinsam bewältigen.

Alle Veranstaltungen und Vermittlungsprogramme sind ebenfalls zunächst bis 11. Dezember 2021 abgesagt, wenn möglich, werden wir diese aber nachholen. Aktuelle Informationen finden Sie auf unserer Homepage und unsere Social-Media-Kanäle.

Unsere Ausstellung „Am Rand. zusammen leben in der Untergass'“  wurde erst kürzlich eröffnet und muss nun leider schon wieder geschlossen bleiben. Zur Ausstellung ist aber ein schönes kleines Fotobuch mit Fotografien von Dietmar Walser und Illustrationen von Milan Loewy erschienen. Online-Bestellungen sind selbstverständlich möglich. Schauen Sie in unseren Shop. 

Für alle, die an unseren letzten Veranstaltungen nicht teilnehmen konnten und in den nächsten Tagen vielleicht ein wenig Zeit finden, gibt es auf unserem YouTube Kanal  die Möglichkeit sich vergangene Veranstaltungen anzusehen.

Die meisten Mitarbeiter*innen des Museums arbeiten – teils im Homeoffice, teils im Museum – und wo nicht anders möglich, in Kurzarbeit. Wir sind gut per E-Mail erreichbar, bitten aber um Verständnis, sollten Sie uns nicht sofort erreichen.

Wir freuen uns darauf, Sie bald wieder im Museum begrüßen zu dürfen. Bis dahin wünschen wir Ihnen alles Gute, achten Sie auf sich und alle Menschen, die Hilfe brauchen und bleiben Sie gesund!

Hanno Loewy
und das Team des Jüdischen Museums Hohenems

 

 

Von West nach Ost – Jüdisches Museum Hohenems bekommt einen Wiener Freundeskreis

Aus Anlass des heurigen 30jährigen Museums-Jubiläums haben sich Ulrike Kinz, Obfrau des Vereins „Vorarlberger*innen in Wien“, Gertraud Auer Borea d´Olmo, Andreas Mailath-Pokorny, Andreas Köb und Sonja Kato zum Gründungskomitee der „Wiener Freunde des jüdischen Museums Hohenems“ zusammengefunden. Den Ehrenschutz für die Aktivitäten übernimmt Tatjana Waldburg-Zeil, deren Familie mit der Geschichte Hohenems‘ untrennbar verbunden ist.

„Wir wollen alle jene, die einen ganz besonderen Ausdruck Vorarlberger Kultur in Wien erleben möchten, dazu einladen, gemeinsam ein neues Kapitel der Geschichte dieses zutiefst europäischen, humanistischen und zukunftszugewandten Ortes der Begegnung zu schreiben, und haben uns daher zur Gründung der „Wiener Freunde des jüdischen Museums Hohenems“ entschlossen“, hieß es in der Einladung zu dem Abend, der im Bruno Kreisky Forum für Internationalen Dialog stattgefunden hat, war es doch auch BKF-Präsident, Dr. Rudolf Scholten, der vor 30 Jahren „das Museum mit der Bundesförderung einer Vermittlungsstelle wirklich gesellschaftspolitisch handlungsfähig gemacht hat“, wie Direktor Hanno Loewy am Abend erinnerte.

„Dass Bundespräsident Dr. Alexander van der Bellen schon Mitglied im Förderverein des jüdischen Museums Hohenems ist, macht es natürlich auch für viele neue „Wiener Freunde“ attraktiv, sich uns anzuschließen. Darüber hinaus werden exklusive Events für die in Wien lebenden Vorarlberger*innen und Treffpunkte am Rande der Bregenzer Festspiele der Kern unserer Aktivitäten sein“, so Ulrike Kinz, die in ihrer Funktion als Obfrau der Vorarlberger*innen in Wien viele Synergien sieht.

Ebenso am Gründungsabend vor Ort waren neben Hausherrn Rudolf Scholten und Museumsdirektor Hanno Loewy, die designierte Direktorin des Jüdischen Museums Wien, Barbara Staudinger, die in ihrem kurzen Statement den lebendigen Austausch zwischen ihrer Arbeit (Anm. derzeit arbeitet Staudinger als Direktorin des jüdischen Museums Augsburg) und den Schwerpunkten des JMH betonte und sich auf gute Zusammenarbeit freut.

20.1.2022 Eröffnung der ersten Ausstellung des jüdischen Museums Hohenems im Volkskundemuseum
Hauptförderziel der losen Vereinigung ist, dem jüdischen Museum Hohenems einmal pro Jahr eine Schau in Wien zu ermöglichen, die dafür notwendigen 30.000,- Euro Spendengelder werden in 5 verschiedenen Kategorien angeworben – auch ein Angebot für Jüngere ist dabei, um auch die kommende Generation von Museums-Freunden gleich einzubinden. Das Highlight ist aber sicher die höchste Kategorie -Als Mäzen*in ist man mit 5000,- Euro exklusiver Gast bei Ausstellungseröffnungen und speziellen Zusammenkünften mit Mitgliedern der großen Netzwerke, die alle fünf Gründer*innen einbringen.

„Seit seiner Gründung 1991 hat das Jüdische Museum Hohenems Menschen mit Ausstellungen und Projekten, die Geschichte und Gegenwart mit einander verbinden, begeistert, und zum Nachdenken über wichtige Fragen der Zeit angeregt. Es verbindet Vorarlberg, Österreich und die Welt mit einander – nicht zuletzt durch eine Gemeinschaft von Nachkommen, die längst Weltbürgerinnen und Weltbürger geworden sind“, so der ehemalige Wiener Kulturstadtrat, Rektor der MUK Andreas Mailath-Pokorny, dessen familiäre Verbindung nach Hohenems bereits in der 5. Generation weiterlebt.

Die Ausstellung „Die letzten Europäer. Jüdische Perspektiven auf die Krisen einer Idee“ wird ab 20. Jänner 2022 zu Besuch im Wiener Volkskundemuseum sein. Direktor Matthias Beitl, ebenfalls am Gründungsabend anwesend: „Die Kraft des Jüdischen Museums Hohenems Gegenwärtiges in eine historische und auch gesellschaftliche Beziehung zu setzen, passt hervorragend zu der Identität unseres Hauses, dessen Tore wir sehr gerne für diese besondere Ausstellung öffnen.“

Weiters gesichtet wurden: Sigi Menz, Günther Rhomberg, Boris Marte, Nicole Horn und Peter Daniel, Markus Ganahl, Edith Stoss, Helene Maimann.

Der Abend in den Wohnräumlichkeiten von Bruno Kreisky klang bei Krautfleckerl nach Tante Jolesch und Vorarlberger Käse der Firma Rupp aus. (Sonja Kato)

Titelfoto: Daniel Novotny

Aktuelle Ausstellung im Jüdischen Museum Hohenems

Das Jüdische Viertel in Hohenems erfährt seit 1991 wachsende öffentliche Aufmerksamkeit. Viele Bauten sind inzwischen saniert und restauriert worden und das einzigartige Ensemble von ehemaliger Judengasse und Christengasse gilt als Kleinod im Land. Die vom Zentrum nach Norden führende, verkehrsreiche Ausfallstraße hingegen fristet noch immer ein Dasein am Rande.

Neue Publikation

Hg. Anika Reichwald  | Mit Fotografien von Dietmar Walser und Illustrationen von Milan Loewy | Bucher Verlag 2021 | 12 x 17 cm | 128 Seiten | € 12,80 | ISBN 978-3-99018-605-3 | Das Fotobuch zur Ausstellung „Am Rand. Zusammen leben in der Untergass‘“ zeichnet das Leben in diesem Hohenemser Stadtviertel nach. Zum einen beschreiben Familiengeschichten der früheren jüdischen Bewohnerinnen und Bewohner, illustriert von Milan Loewy, die Lebenswelt der Untergasse im 19. Jahrhundert. Zum anderen geben Fotografien des Hohenemser Fotografen Dietmar Walser den Blick auf den gegenwärtigen städtischen Raum und den urbanen Wert des Bestandes frei und machen damit auch die sozialen Folgen der geplanten Veränderungen diskutierbar.

Unter Sternen ⭑ Europäische Improvisationen

2018 wurde, wie in vielen anderen Städten Europas auch, vom Balkon des Jüdischen Museums Hohenems die „Europäische Republik“ ausgerufen. Ein symbolischer Akt und eine politische Willensbekundung in vielen Sprachen und in der Gemeinsamkeit des Lieds der Freude.

Im Sommer 2021 wollen wir daran anknüpfen und mit dem musikalischen Multitalent Andreas Paragioudakis als künstlerischem Leiter und vielen europäischen Musiker:innen die Rückkehr zu den europäischen Ideen feiern, im Garten des Museums und damit im öffentlichen Raum der Stadt – einer Stadt in der Mitte Europas. Ein Live-Stream trägt die Musik in die Welt hinaus, das gemeinsame Konzert verbindet uns unabhängig vom konkreten Ort.

Die Europaplätze in Hohenems

Europaplätze gibt es in vielen Städten. Sie verkörpern Verbindungen und politische Bekenntnisse zu Europa. Kennen Sie einen Platz in Hohenems, den Sie mit Europa verbinden?

Der Künstler Yves Mettler (*1976, Morges/CH) erforscht in seinem Langzeitprojekt Europaplätze innerhalb und außerhalb Europas.
Anknüpfend an die aktuelle Ausstellung Die Letzten Europäer  im Jüdischen Museum Hohenems konfrontiert er zwölf Projektgruppen aus Hohenems mit der Frage nach möglichen Europaplätzen in der Stadt. Ihre unterschiedlichsten Erzählungen macht der Künstler durch die Aufstellung von zwölf umgestalteten Baustellenzeichen im Stadtraum sichtbar. In den Farben und Sprachen Europas markieren sie die temporären Europaplätze in Hohenems.