Nachkommentreffen 1998
Die erste Reunion

„Als im August 1998 für drei Tage wieder Menschen mit den Namen Rosenthal, Brettauer, Brunner, Tänzer oder Hohenemser durch die Stadt spazierten, haftete an diesem Ereignis auch etwas Unwirkliches – als sei es ein Traum, den die Stadt in Erinnerung an längst vergangene Tage träumt. Aber dieser Traum hat viel bewirkt.“ Johannes Inama

Im August 1998 besuchten 168 Nachkommen von Hohenemser Juden aus 15 verschiedenen Ländern das große Nachkommentreffen in Hohenems. Die Idee und Initiative zu diesem Treffen war von Felix Jaffé an das Jüdische Museum herangetragen worden. Schon 1993 hatten sich etwa 60 Mitglieder der Familie Brunner auf Einladung von Teddy Reitlinger in Niederösterreich getroffen.
Nun sollten Mitglieder aus fast allen bekannten Hohenemser Familien zusammenkommen. Dem Vorbereitungskomitee gehörten neben Felix Jaffé auch Yves Bollag und Stephan Rollin an, die gemeinsam mit dem Museum nicht nur mehr als 250 Nachkommen und ihre Familien einluden sondern auch ein dreitägiges Programm organisierten, in dessen Mittelpunkt die Wiederbegegnung mit Hohenems und die Herstellung vielfältiger Kontakte unter den Nachkommen standen.
Auch mit der heutigen Hohenemser Bevölkerung gab es zahlreiche Begegnungen – in einem Programm, das reich an kulturellen Höhepunkten war, von einem Konzert mit Werken von Schubert über Salomon Sulzer bis Harry Weil, dem letzten Kantor von Hohenems, bis zu literarischen Lesungen.
Das Nachkommentreffen führte zu einer deutlichen Intensivierung der Kontakte des Museum mit Nachkommen aus den Familien früherer Hohenemser Juden. Mit den im Gefolge des Treffens gegründeten American Friends of the Jewish Museum Hohenems hat sich eine rege Zusammenarbeit entwickelt, wie auch im Bereich genealogischer Forschung, die von einzelnen Nachkommen mit großem Engagement betrieben werden.