Häuser im Jüdischen Viertel
Die Datenbank enthält Informationen zur Geschichte der Häuser sowie zur Architektur des Jüdischen Viertels und dokumentiert Aussagen von Zeitzeugen zum jüdischen Leben in Hohenems.
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Jakob-Hannibal-Straße 6; Israelitengasse 41; 71; 70 (Städtisches Bürgerhaus)
Sozialgeschichte:
1806/07 gehört das Haus Marx Schlesinger und Salomon Lazarus Bergmann. Die Hälfte des Marx Schlesinger erbt 1817 dessen Sohn Samuel, der sie 1832 an Martin Löwenberg verkauft. Dessen Bruder Daniel Löwenberg veräußert die Hälfte 1842 an Daniel Mendelsohn, der sie 1844 der Rosine Mendelsohn übergibt. Diese hinterläßt das halbe Haus ihrer Tochter Mathilde Mendelsohn, die es dann 1888 an Martin und Aloisia Rüdisser verkauft.
Die andere Hälfte des Hauses geht von Salomon Lazarus Bergmann auf dessen Tochter Zemirah Bergmann über. Diese verkauft das halbe Haus 1860 an die Israeliten-Gemeinde, die es 1882 an Rachel Weil übergibt. Rachel Weil verkauft ihren Anteil 1892 schließlich an die Firma J.G. Reis.
Für 1857 sind als Bewohner die Familie des Berthold Mendelsohn, Gatte der Besitzerin Rosine Mendelsohn, sowie Zemirah Bergmann verbürgt, insgesamt acht Personen ohne Dienstboten. 1865 wohnen die vierköpfige Familie der Witwe Rosine Mendelsohn und die zweiköpfige Familie der Sybille Schlesinger im Haus. Letztere sind also Mieter der Israelitischen Gemeinde.
Besitz:
1806/07 Marx Schlesinger und Salomon Lazarus Bergmann.
1817 Nach dem Tod des Marx Schlesinger geht das halbe Haus in den Besitz seines Sohnes Samuel Schlesinger über. {o.A.}
1832 Samuel Schlesinger, Synagogen- und Gemeindediener, verkauft an Martin Löwengard das halbe Haus No. 41; Kaufpreis: 550 fl. Die andere Hälfte des Hauses gehört Salomon Bergmann. {1832; 7285}
1834, XII, 4 Nach dem Tod des verwitweten Salomon Bergmann geht das halbe Haus in den Besitz seiner Tochter Zemirah Bergmann über. {1860; 3189}
1832 - 1842 Zwischen 1832 und 1842 geht das halbe Haus des Martin Löwenberg auf seinen Bruder Daniel Löwenberg über. {o.A.}
1842 Daniel Löwenberg verkauft das halbe Haus No. 41 an Daniel Mendelsohn; Kaufpreis: 700 fl. RW. {1842; 1053}
1844, IX, 30 Daniel Mendelsohn verkauft das halbe Haus No. 41 an Rosine Mendelsohn geb. Wyler, Gattin des Bertold Mendelsohn; Kaufpreis: 700 fl. RW. {1845; 2953}
1855 Zemirah Bergmann verpachtet Friedrich und Bertold Mendelsohn den im Wohnhaus No. 41 befindlichen Keller sowie eine Dachkammer zur Ausübung des Metzgergewerbes für 5 fl. jeden Georgie. {1855; 3107}
1860, VIII, 9 Zemirah Bergmann verkauft das halbe Wohnhäuschen No. 71 an die Israelitengemeinde Hohenems; Kaufpreis: 400 fl. Das Kaufobjekt wechselt den Besitz erst mit dem Tage des Ablebens der Verkäuferin. {1860; 3189}
1878, XI, 19 Nachlaß der zu Hohenems verstorbenen Witwe Rosine Mendelsohn: das halbe Wohnhaus No. 71 (550 fl.) erhält die Mathilde Mendelsohn zum Alleineigentum. {1878; 1897}
1882, V, 21 Die Israelitische Kultusgemeinde, vertreten durch Anton Rosenthal, verkauft das halbe Wohnhäuschen No. 71, neue No. 70, an Rachel Weil; Kaufpreis: 400 fl. {1882; 1053}
1888, XII, 27 Mathilde Mendelsohn verkauft das halbe Wohnhaus No. 70 an die Eheleute Martin Rüdisser und Aloisia geb. Waibel in Hohenems; Kaufpreis: 800 fl. {1888; 24022}
1892, I, 19 Rachel Weil geb. Dreifuß in Hohenems verkauft an die Firma J.G. Reis in Hohenems das halbe Wohnhäuschen No. 70; Kaufpreis: 600 fl. {1892; 344}
Situation:
1842: halbes Haus in der Israelitengasse, Bes.No. 3576; grenzt an Simon Wohlgenannt und Samuel Heumann, an Benjamin Burgauer und an Brettauers Platz.
1845: halbes Haus in der Israelitengasse, Bes.No. 3576; grenzt an Simon Wohlgenannt, an Samuel Heumann, an die Gasse, an Benjamin Burgauer und Raphael Brettauer.
1832: halbes Haus No. 41, Bes.No. 3576 in der Israelitengasse; die andere Hälfte gehört Salomon Heumann; südlich an Gemeindegäßlein; westlich an Benjamin Burgauer; nördlich an den Brettauer Platz.
1860: erworben 4.12.1834; halbes Wohnhäuschen No. 71, Bes.No. 3576; grenzt an die andere Hälfte der Witwe Rosina Mendelsohn, an Benjamin Burgauer und an Simon Wohlgenannt + Mobiliar.
1878: erw. {1844; 2953}; das halbe Wohnhaus No. 71, Bes.No. 3576.
1882: erw. {1860; 3189}; halbes Wohnhäuschen No. 71, Bes.No. 3576; grenzt an das israelitische Armenhaus, an Josef Mendelsohn und an die Gattin des Heinrich Weil.
1888: erw. {1878; 1897}; Wohnhaus No. 70, Bp. 163, Bes.No. 3576 an der Israelitengasse.
1892: erw. {1882; 1053}; Bp. 163 - halbes Wohnhäuschen No. 70.
Denkmalamt:
Aus der Empfehlung zur Unterschutzstellung vom 8. März 1993:
19. Jahrhundert; dreigeschossiges Wohnhaus unter Satteldach, in der Fassadenflucht einachsig vorspringend, traufseitige dreiachsige Fassade zur Jakob-Hannibal-Straße, hochrechteckige holzgerahmte Fenster mit Fensterläden und im ersten Obergeschoß mit geraden Fensterverdachungen, Fassade im Bereich der Obergeschosse geschindelt mit rhombenverzierten Holzpilastern am Hauseck sowie zwischen der ersten und zweiten Fensterachse von links; im Erdgeschoßbereich: genutete, rauhverputzte Fassade, ein querrecheckiges, steingerahmtes Fenster und eine niedere holzgerahmte Eingangstür, kleiner Vorgarten.
Zeitzeugen:
Architekturgeschichte:
Das Haus wurde vermutlich Ende des 18. Jahrhunderts neu erbaut. Jedenfalls sind zu dieser Zeit bereits Kinder von Marx Schlesinger und Salomon Lazarus Bergmann darin geboren. Das Haus hat eine wechselvolle Geschichte von Bewohnern. Johann Mendelsohn mit Frau wohnt hier, Daniel Löwenberg, Hermann Brunner, Berthold Mendelsohn. Letzterer ist Metzger. 1857 gehört das Haus Berthold Mendelsohn.
2003/4 wurde das Haus von Gerold Ullrich restauriert.
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Resultat: 13 Treffer (Suche nach Wohlgenannt)
1. Haus 2
Christengasse 31 (-> Detailinfo)
2. Haus 3
Christengasse 32 (-> Detailinfo)
3. Haus 10
Harrachgasse 7; Israelitengasse 11; 48 (Städtisches Bürgerhaus) (-> Detailinfo)
4. Haus 25
Israelitengasse 27; 85; 82 (-> Detailinfo)
5. Haus 26
Israelitengasse 29; 84 (-> Detailinfo)
6. Haus 36
Israelitengasse 5; 53; 52; ehemals Brunnerstraße 10 (Städtisches Bürgerhaus) (-> Detailinfo)
7. Haus 41
Jakob-Hannibal-Straße 4; Israelitengasse 40; 72; 71 (Städtisches Bürgerhaus) (-> Detailinfo)
8. Haus 42
Jakob-Hannibal-Straße 6; Israelitengasse 41; 71; 70 (Städtisches Bürgerhaus) (-> Detailinfo)
9. Haus 66
Schweizer Straße 10; Israelitengasse 8; 52 (-> Detailinfo)
10. Haus 67
Schweizer Straße 10; Israelitengasse 9; 51; "Höscheler-Haus" (Städtisches Bürgerhaus) (-> Detailinfo)
11. Haus 82
Schweizer Straße 6; Israelitengasse 3; 55, 54; "Landauerhaus" (Städtisches Bürgerhaus) (-> Detailinfo)
12. Haus 84
Schweizer Straße 8; Israelitengasse 4; 54; 63 (Städtisches Bürgerhaus) (-> Detailinfo)
13. Haus 91
Untergasse 15; 108 (-> Detailinfo)
