Datenbank Häuser
Häuser im Jüdischen Viertel

Die Datenbank enthält Informationen zur Geschichte der Häuser sowie zur Architektur des Jüdischen Viertels und dokumentiert Aussagen von Zeitzeugen zum jüdischen Leben in Hohenems.

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Haus:
Jakob-Hannibal-Straße 4; Israelitengasse 40; 72; 71 (Städtisches Bürgerhaus)

Sozialgeschichte:
Das Haus ist ursprünglich im Besitz von Michael Bikard und Samuel Heinrich Levi. 1840 verkauft Maria Brentano eine Hälfte an Philipp Rosenthal, der diese sogleich an Simon Wohlgenannt weitergibt. Dieser veräußert diese Hälfte 1866 an Mina Weil. Von dieser erwirbt J.G. Reis 1879 das halbe Haus, das er ein Jahr später an Johanna Weil weiterverkauft.
Die andere Hälfte des Hauses kommt von Samuel Heumann über dessen Gattin Friederike auf deren Sohn Heinrich Heumann. Dessen Anteil ersteigert 1853 Nestor Brentano, der ihn zwei Jahre später seiner Gattin Friederike Brentano geb. Rosenthal übergibt. Nach deren Tod 1861 erben ihre Kinder das halbe Haus, die es 1864 an Josef Mendelsohn verkaufen. Dieser veräußert es 1886 an Clara Schwarz geb. Weil, die 1895 die Hälfte an J.G. Reis verkauft.
1857 wohnt die Familie des Simon Wohlgenannt und eine weitere ungenannte Familie in dem Haus, insgesamt sieben Personen ohne Dienstboten. Für 1865 wird nur die fünfköpfige Familie des Josef Mendelsohn als Bewohner erwähnt.

Besitz:
1806/07 Michael Bikard und Samuel Heinrich Levi (= Samuel Heimann).

1831 Nach dem Tod des Michael Bikard wird das halbe Haus wohl unter seinen Kindern verteilt. {o.A.}

1840 Martin Bikard verkauft ein Drittel des halben Hauses No. 40 an Berman Wohlgenannt, Metzger; Kaufpreis: 249 fl. RW. {1840; 6620}

1840 Maria Brentano, Gattin des August Brentano, verkauft an Philipp Rosenthal das halbe Haus No. 40; Kaufpreis: 856 fl. RW. {1840; 7100}

1840 Philipp Rosenthal verkauft dieses halbe Wohnhaus No. 40 an Simon Wohlgenannt; Kaufpreis: 600 fl. RW. Die andere Hälfte des Hauses besitzt immer noch Samuel Heumann. {1840; 7139}

1840 - 1845 Das halbe Haus geht von Samuel Heumann auf seine Gattin Friederike Heumann über. {o.A.}

1845 Nachlaß der am 5.2.1845 verstorbenen Friederike Heumann geb. Elias: das halbe Haus No. 40 erbt ihr Sohn Heinrich Heumann. {1846; 4027}

1853 Nestor Brentano ersteigert den Besitz von Heinrich Heumann: das halbe Haus No. 40; die andere Hälfte des Hauses gehört Simon Wohlgenannt. {1853; 1544}

1855, VII, 6 Nestor Brentano verkauft seiner Gattin Friederike Brentano geb. Rosenthal das halbe Haus No. 40; Kaufpreis: 500 fl. RW; die andere Hälfte des Hauses gehört Simon Wohlgenannt. {1855; 3270}

1862, X, 26 Nachlaß der am 11.11.1861 verstorbenen Friederike Brentano geb. Rosenthal: das halbe Wohnhaus No. 71, früher No. 40, (500 fl.) wird den fünf erbl. Kindern Theresia Brentano (bei Leopold Löwenthal in Amerika), August Brentano (eben daselbst), Julie Brentano (verstorben; nun deren Erbmasse), Adolf Brentano in Triest und Josef Brentano zum gemeinschaftlichen Eigentum eingeantwortet. Als Vormund der minderjährigen Kinder: Ignatz Rosenthal. {1862; 8481}

1864, XI, 30 Die Kinder der verstorbenen Friederike Brentano geb. Rosenthal Theresia, August, Julie, Adolf und Josef Brentano (unter Vormundschaft des Benjamin Guggenheim) verkaufen das halbe Wohnhaus No. 72 an den Gemeindediener Josef Mendelsohn in Hohenems; Kaufpreis: 600 fl. {1865; 2521}

1866, IV, 24 Simon Wohlgenannt, Handelsmann, verkauft das halbe Wohnhaus an Fräulein Mina Weil aus Hohenems; Kaufpreis: 500 fl. {1866; 3727}

1879, IX, 26 Mina Weil, ledige Hausiererin, verkauft an den Kaufmann J.G. Reis das halbe Wohnhaus No. 72; Kaufpreis: 900 fl. (genau diese Summe schuldete Mina Weil dem Käufer). {1879; 1551}

1880, V, 28 J.G. Reis, Kaufmann in Weiler zu Hohenems, verkauft an Johanna Weil geb. Ullmann das halbe Wohnhaus No. 72; Kaufpreis: 900 fl. {1880; 942}

1886, I, 24 Josef Mendelsohn, Parfümeriehändler, in der Israelitengasse zu Hohenems, verkauft das halbe Wohnhaus No. 71 an Clara Schwarz geb. Weil; Kaufpreis: 1000 fl. Die andere Hälfte des Hauses gehört Johanna Weil, der Gattin des Heinrich Weil. {1886; 229}

1895, VIII, 3 Klara Schwarz verkauft an die Firma J.G. Reis, Kaufmann in Hohenems, das halbe Wohnhaus No. 71; Kaufpreis: 1000 fl. {1895; 3876}


Situation:
1840: ein Drittel des halben Hauses No. 40 + Hofstatt + Platz in der Judengasse.
1840: halbes Haus + Platz No. 40 in der Israelitengasse.
1840: halbes Haus + Platz Haus No. 40; die andere Hälfte besitzt Samuel Heumann; grenzt an Maier Erlach, an Daniel Löwenberg, an Jonas Brettauer und an den Vizinalweg.
1846: halbes Haus + Platz Haus No. 40.
1853: halbes Haus + Platz Haus No. 40, Bes.No. 3571; grenzt an die andere Hälfte des Simon Wohlgenannt, an die Gemeinde und an den Garten der Gebrüder Reichenbach, an Bertold Mendelsohn, Salomon Bergmanns Erben und Simon Brettauer.
1855: halbes Haus + halber Platz Haus No. 40, Bes.No. 3571; grenzt an die andere Hälfte des Simon Daniel Wohlgenannt, an das Gemeindehaus und an Bertold Mendelsohn.
1862: erw. {1855; 3270}; halbes Wohnhaus No. 71, früher No. 40, in der Israelitengasse.
1865: erw. {1862; 8481}; halbes Wohnhaus + Platz No. 72, früher No. 40, Bes.No. 3571; grenzt an Simon Wohlgenannt, an Zemirah Bergmann und an die Israelitengemeinde.
1866: erw. {1840; 7139}; halbes Wohnhaus + Platz, Bes.No. 3575; grenzt an die andere Hälfte des Josef Mendelsohn, an das israelitische Gemeindehaus (!!), an Rosina Mendelsohn, Witwe, Simon Brettauers Erben und den Vizinalweg.
1879: erw. {1866; 3727}; halbes Wohnhaus No. 72a, Bes.No. 3575, + dgh. Platz; grenzt an die andere Hälfte des Josef Mendelsohn.
1880: erw. {1879; 1551}; halbes Wohnhaus No. 72, Bes.No. 3575, + dgh. Platz; grenzt an die andere Hälfte des Josef Mendelsohn.
1886: erw. {1865; 2521}; halbes Wohnhaus + Platz No. 71, Bes.No. 3575, Bp. 162; grenzt an die andere Hälfte der Frau des Heinrich Weil namens Johanna Weil.
1895: erw. {1886; 229}; halbes Wohnhaus No. 71, Bp. 162.

Denkmalamt:
Aus der Empfehlung zur Unterschutzstellung vom 8. März 1993:
Keller 16. Jahrhundert, Fassade 19. Jahrhundert; leicht zurückversetztes dreigeschossiges Wohnhaus unter leicht geknicktem Satteldach mit traufseitiger vierachsiger Front zur Jakob-Hannibal-Straße, holzgerahmtes Fenster, in den Obergeschossen Schindelung; Erdgeschoß glatt verputzt mit zwei Fensterachsen und holzgerahmter Eingangstür; kleiner Vorgarten; Hofseite: Holzveranda im Erdgeschoß, Balkon im 1. Obergeschoß.


Zeitzeugen:


Architekturgeschichte:
1806/7 sind Heinrich Levi= Heumann und Michael Bikard als Besitzer genannt. 1844 wohnt auch Simon Wohlgenannt mit Familie in diesem Haus.1857 gehört das Haus Simon Wohlgenannt. Die Besitzverhältnisse in den 40er Jahren sind etwas unklar.




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Resultat: 13 Treffer (Suche nach Wohlgenannt)

1. Haus 2
Christengasse 31 (-> Detailinfo)

2. Haus 3
Christengasse 32 (-> Detailinfo)

3. Haus 10
Harrachgasse 7; Israelitengasse 11; 48 (Städtisches Bürgerhaus) (-> Detailinfo)

4. Haus 25
Israelitengasse 27; 85; 82 (-> Detailinfo)

5. Haus 26
Israelitengasse 29; 84 (-> Detailinfo)

6. Haus 36
Israelitengasse 5; 53; 52; ehemals Brunnerstraße 10 (Städtisches Bürgerhaus) (-> Detailinfo)

7. Haus 41
Jakob-Hannibal-Straße 4; Israelitengasse 40; 72; 71 (Städtisches Bürgerhaus) (-> Detailinfo)

8. Haus 42
Jakob-Hannibal-Straße 6; Israelitengasse 41; 71; 70 (Städtisches Bürgerhaus) (-> Detailinfo)

9. Haus 66
Schweizer Straße 10; Israelitengasse 8; 52 (-> Detailinfo)

10. Haus 67
Schweizer Straße 10; Israelitengasse 9; 51; "Höscheler-Haus" (Städtisches Bürgerhaus) (-> Detailinfo)

11. Haus 82
Schweizer Straße 6; Israelitengasse 3; 55, 54; "Landauerhaus" (Städtisches Bürgerhaus) (-> Detailinfo)

12. Haus 84
Schweizer Straße 8; Israelitengasse 4; 54; 63 (Städtisches Bürgerhaus) (-> Detailinfo)

13. Haus 91
Untergasse 15; 108 (-> Detailinfo)