Reunion 2017

Das Treffen der Hohenemser Nachkommen

Die Film-Dokumentation von Markus Barnay über das Nachkommentreffen: „Heimat Diaspora – Das Erbe der Juden von Hohenems“ 

Fotografische Impressionen der Reunion 

Bereits zum dritten Mal trafen sich vom 27. bis 30. Juli 2017 Nachkommen der jüdischen Familien von Hohenems zu einer Reunion in der Stadt an der österreichisch-schweizerischen Grenze. Viele ihrer Vorfahren sind schon vor langer Zeit im 19. Jahrhundert ausgewandert. Oder sie sind vor den Nationalsozialisten geflohen. Nun leben sie in Italien und in den USA, in der Schweiz, Deutschland oder auch in Australien, in Israel oder Mittelamerika, in Brüssel, London oder Paris, und manche auch noch immer in Vorarlberg. Doch für alle ist Hohenems bis heute ein wichtiger Bezugspunkt in ihrem Leben, und das Jüdische Museum ihr gemeinsames Familienarchiv.

2017 ist natürlich ein besonderes Jahr für sie. Vor vierhundert Jahren begann hier die Jüdische Geschichte der Stadt, und so kamen heuer besonders viele zu diesem Treffen: Mehr als 180 Menschen, 1 bis 91 Jahre alt, aus allen Generationen und aus allen Teilen der Welt. Gemeinsam erkundeten sie ihre eigene Vergangenheit aber auch die Gegenwart von Hohenems, wanderten in Führungen durch das Museum und das jüdische Viertel von Hohenems, und auf Spuren der Flüchtlingsrouten von 1938 am Alten Rhein, diskutierten über Familienbiographien und Weltbürgertum, über Flüchtlingselend und wachsenden Nationalismus der Gegenwart. Workshops und Musik (z.B. mit Sulzer Nachkomme Danny Blaker), festliche Anlässe und nachdenkliche Momente, ein Kaddisch auf dem Friedhof und ein Kiddusch in der ehemaligen Synagoge standen ebenso auf dem Programm, wie Exkursionen in die Berge, nach St. Gallen und auf den Bodensee. Höhepunkt des Treffens war eine 100 Meter lange weiße Tafel im Jüdischen Viertel. Der „Lunch with Locals“ ermöglichte Begegnungen mit den heutigen Bewohnern des Jüdischen Viertels und mit den engagierten Freunden des Museums. Bewegende Momente, die keiner der Teilnehmer je vergessen wird. Die Nachkommen sind Weltbürger geworden und trotzdem Hohenemser geblieben.