Salomon Sulzer wurde 1804 in Hohenems geboren. Nach seiner Ausbildung im Elsass und in Karlsruhe erhielt er sechzehnjährig die Kantorenstelle an der Hohenemser Synagoge.
1826 wurde er an den Wiener Stadttempel als Kantor berufen. Gemeinsam mit Prediger Isak Noa Mannheimer begründete er den ‚Wiener Ritus‘, eine gemäßigte Art der Reform von Liturgie und Synagogengesang.
Sulzer wurde bald auch außerhalb des Wiener Judentums zu einer gefeierten Persönlichkeit, seine Stimme war weit über die Stadtgrenzen bekannt. Franz Schubert vertonte für ihn den 92. Psalm. Mit Franz Liszt trat er gemeinsam in Wien auf und sein legendärer Bariton zog auch nicht-jüdisches Publikum in die Wiener Synagoge.
Das kompositorische Hauptwerk Sulzers, ‚Schir Zion‘ (Lied Zions), enthielt erstmals liturgische Gesänge mit vierstimmiger Chorbegleitung. Sulzers Reform beeinflusste den Gebetsstil in vielen Synagogen. Daneben war er als Komponist weltlicher Lieder tätig, vertonte Goethe-Gedichte und schrieb Lieder zur Revolution von 1848. Salomon Sulzer starb 1890 in Wien – und er wurde auch dort, in einem Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof, begraben. weiter ►
Salomon Sulzer
„ein Wallfahrtsort für meine Nachkommen ...“