Do, 05. Mai 2022, 15:00-16:30 Uhr Von der Ausgrenzung zur Vernichtung. NS-‚Euthanasie‘ in Hohenems Geführter Rundgang zur lokalen und regionalen Geschichte der NS-"Euthanasie" mit Mag. Tobias Reinhard

Am 5. Mai wird in Österreich der „Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus“ begangen. Für das Gedenken besonders relevant sind Denkmäler und Erinnerungszeichen, die an konkrete Ereignisse oder Personen aus der Geschichte erinnern. Schon im 19. Jh. wurden in der „Wissenschaft“ der Eugenik und in Rassentheorien die Voraussetzungen geschaffen, die im Nationalsozialismus zu radikalen Maßnahmen führten. Unzählige Unfruchtbarmachungen an physisch oder psychisch „kranken“ Personen wurden durchgeführt. Das Recht auf Heilung verkam in der militarisierten Leistungsgesellschaft zur Pflicht zur Gesundheit. Das NS-Regime versuchte die „Verschlechterung des Erbgutes des deutschen Volkes“ mit immer tiefgreifenderen Mitteln zu verhindern. Der Rundgang thematisiert, welche Institutionen und Instrumente in Vorarlberg geschaffen wurden, damit Zwangsmaßnahmen durchgeführt werden konnten. Er beschäftigt sich mit der Durchführung der NS-Krankenmorde und den handelnden Akteuren, die in Vorarlberg die Organisation und Selektion für die Todestransporte vorangetrieben haben. Auf einer Website  der Stadt Hohenems sind Kurzbiographien zu Opfern aus Hohenems zu finden. Das Denkmal am Hohenemser Krankenhaus ist auch Mahnmal, damit verschwiegene Verbrechen nicht in Vergessenheit geraten. Der Rundgang soll ebenso Anregung sein, über dieses dunkle Kapital der Geschichte nachzudenken und offen darüber zu sprechen. Tobias Reinhard, geb. 1985 in Hohenems. 2013 Abschluss Diplomstudium Germanistik. Lebt seit 2017 wieder in Vorarlberg. Tätig als freier Historiker und Kulturvermittler für verschiedene Institutionen in Vorarlberg u.a. für das Jüdische Museum Hohenems und _erinnern.at_. Themenschwerpunkte sind Nationalsozialismus und Arbeiterbewegung in Vorarlberg. Eine Veranstaltung des Jüdischen Museums Hohenems in Kooperation mit _erinnern.at_. Titelfoto: Das Denkmal für Hohenemser Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“ und Verfolgung. Standort ist der Garten des Landeskrankenhauses Hohenems, Kreuzung Bahnhofstraße und Kaiserin-Elisabeth-Straße. (Quelle: Stadt Hohenems)

 
Veranstaltungsort
Jüdisches Museum Hohenems
Villa Heimann-Rosenthal
Schweizer Straße 5, 6845 Hohenems
+43 (0)5576 73989-0
office@jm-hohenems.at 

  Nur mit Anmeldung: bei Gerlinde Fritz office@jm-hohenems.at  T +43 (0)5576 73989 Treffpunkt: vor dem Jüdischen Museum Hohenems Die Führung ist kostenlos und findet nur draußen statt.  





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