So, 24. Sep 2023, 11:00-12:00 Uhr
Tag des Denkmals: denkmal [er : sie : wir] leben
Öffentliche Führung: Worüber Kriegerdenkmale nicht erzählen: Der „Heldenhof“ bei der Pfarrkirche Sankt Karl Kriegerdenkmale findet man beinahe in jedem Ort in Vorarlberg. Oft wurden sie im Bereich des Friedhofs aufgestellt. Auch in Hohenems wurde 1936 entlang der Längswand der örtlichen Pfarrkirche ein „Heldenhof“ auf einem aufgelassenen Teil des Friedhofs angelegt. Den Abschluss des Hofs bildet eine Krypta mit der Figur eines liegenden toten Soldaten. Anlässlich der Renovierung im Jahr 1956 wurde dem Denkmal eine Auflistung der Toten und Vermissten des Zweiten Weltkriegs hinzugefügt. Die genannten „Helden und Opfer“ sind Soldaten, gefallen für das „Vaterland“. Ungenannt bleiben Opfer von Vernichtung und Euthanasie, Verfolgte oder zivile Opfer. Hinweise auf Täterschaft fehlen. Jedes Totengedenken im öffentlichen Raum ist auch politisch und Ausdruck seiner Zeit. Heute können Kriegerdenkmale dazu anregen, sich mit der Geschichte, mit den Folgen von Kriegen und seinen Opfern auseinanderzusetzen. Muss dem alten Denkmal dafür eine neue „Zeitschicht“ hinzugefügt werden? In seiner Führung zeigt Johannes Spies Entwicklungs- und Konfliktlinien der Erinnerungskultur bis hin zur Gegenwart auf und spricht über Erinnerungskultur im Jüdischen Viertel von Hohenems. Johannes Spies, M.Sc. ist Lehrer für Englisch, Geschichte und Politische Bildung, Netzwerk-Koordinator von _erinnern.at_ in Vorarlberg und als Kulturvermittler im Jüdischen Museum Hohenems tätig. Kinderprogramm: Die Kinderausstellung im Jüdischen Museum oder „Verborgenes im Jüdischen Viertel“ entdecken. Im Jüdischen Museum können Familien den Entdecker-Rucksack kostenlos ausleihen.
Foto: Friedrich Boehringer |
Jüdisches Viertel Hohenems Schweizer Straße 5, 6845 Hohenems 05576 73989 office@jm-hohenems.at ► Daten in Kalender übernehmen ►
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