Datenbank Häuser
Häuser im Jüdischen Viertel

Die Datenbank enthält Informationen zur Geschichte der Häuser sowie zur Architektur des Jüdischen Viertels und dokumentiert Aussagen von Zeitzeugen zum jüdischen Leben in Hohenems.

Suchtipp: Nur einen Begriff (z.B. Familiennamen, Adresse, Straßenname, Hausnummer, etc) eingeben und Rechtschreibung und Sonderzeichen beachten.

Haus:
Schweizer Straße 9; Israelitengasse 51; 63 (Städtisches Bürgerhaus)

Sozialgeschichte:
Das Haus gehört ursprünglich Moses Löwengard. 1834 erwirbt es Dr. Wilhelm Steinach von dessen Kindern. Dr. Steinach verkauft das Haus 1863 an Auguste Hirschfeld. Nach deren Tod 1871 erbt das Haus die minderjährige Tochter Rosa Hirschfeld. Deren Vormund Carl Guggenheim veräußert es ein Jahr später an Marie Spieler.
Bis 1863 wohnt Dr. Wilhelm Steinach mit fünf Familienmitgliedern und einem Dienstboten in dem Gebäude. Hinzu kommt noch Raphael mit Frau (?) und Heinrich Löwengard, die aber alle nicht als eigene Familie gezählt werden. 1865 wohnt Wilhelm Hirschfeld, Gatte der nunmehrigen Hausbesitzerin, mit drei weiteren Personen darin.

Besitz:
1806/07 Moses Wolf Levi (= Moses Löwengard)

1834, VI, 12 Rudolf Löwengard als Vormund der Kinder des 1834 verstorbenen Moritz Löwengard namens Julius, Moritz und Leopold Löwengard verkauft nach Versteigerung vom 2.6.1834 das Wohnhaus No. 51 an Dr. Wilhelm Steinach: Ersteigerungspreis: 2865 fl. {1834; 446}

1863, X, 28 Dr. Wilhelm Steinach verkauft das Haus No. 63 an Auguste Hirschfeld, Gattin des Wilhelm Hirschfeld, in Hohenems; Kaufpreis: 1800 fl. { 1863; 10926}

1869, XII, 7 Nachlaß des am 23.8.1869 verstorbenen Wilhelm Hirschfeld, Handelsmann von Hohenems: Die Erben Witwe Auguste Hirschfeld und die 7 Jahre alte Rosa Hirschfeld, vertreten durch Hermann Frank, erhalten zwei Wiesen und einen Synagogenstuhl. {1869; 1784}

1871 Die verstorbene Auguste Hirschfeld hinterläßt das Haus ihrer einzigen Tochter Rosa Hirschfeld. {rekonstr. 1872; 1274}

1872, IV, 19 Vertrag zwischen Anton Rosenthal und Carl Guggenheim, Vormund der minderjährigen Rosa Hirschfeld: Rosa Hirschfeld verzichtet auf das Durchfahrtsrecht mit Dünger und Jauche über Anton Rosenthals Grundstück beim Haus, und Anton Rosenthal darf einen Wasserkanal bauen. Als Auslöse erhält Rosa Hirschfeld 250 fl. {1872; 796}

1872, VI, 20 Carl Guggenheim als Vormund der minderjährigen Rosa Hirschfeld verkauft nach erfolgter Versteigerung das Haus No. 63 an Marie Spieler; Ersteigerungspreis: 2740 fl. {1872; 1274}


Situation:
1834: Wohnhaus No. 51 in der Israelitengasse, Bes.No. 3696; stoßt an die Gasse, an Josef Rosenthal, an Elias Mayer und an Ephraim Menz.
1863: Wohnhaus No. 63 in der Israelitengasse Bes.No. 3596; stoßt an die Pflastergasse zu zwei Seiten, an Josef Rosenthals Erben (!) und an Ephraim Menz.
1865: grenzt an Gebrüder Rosenthal und Ephraim Menz.
1872: Bp. 168.
1872: Wohnhaus No. 63, Bes.No. 3596 + dgh. Platz und Schupfe; grenzt zu 2 Seiten an die Pflastergasse, an Albert Menz und an die Gebäude des Anton Rosenthal.

Denkmalamt:
Aus der Empfehlung zur Unterschutzstellung vom 8. März 1993:
Kern 18. Jahrhundert, Fassade 19. Jahrhundert. Dreigeschossiges Wohnhaus unter Kreuzgiebeldach, ein Dachhäuschen, 3:2 Fensterachsen, steingerahmte Fenster mit Architrav-Verdachung in den Obergeschossen, mehrfach profiliertes Kordongesims über dem Erdgeschoß zur Schweizerstraße, erhöhtes Rechteckportal mit profilierter Steinrahmung und hervorgehobenem Scheitelstein, Tür mit pilasterförmigem Mittelpfosten, zweiläufige Steintreppe, im Putz angedeutete Ortquaderung. An den Seitenfassaden: Fassade in den Obergeschossen etwas vorspringend; hofseitig; Altan bis zum 1. Obergeschoß, sowie Geräteschuppen unter Pultdach.


Zeitzeugen:
Franz Fenkart sagt, daß beim Dolmetscherbüro der Hutmacher Hämmerle Franz wohnte. Im Büro hatter er sein Geschäft. Im anderen Teil wohnte Hofrat Peter.

Dr. Amann sagt, daß im Haus neben dem Dolmetscherhaus Hofrat Peter und sein Schwester wohnte. Heute wohnt dort Herr Kos.


Architekturgeschichte:




zurück zum Suchresultat