Mina Weil
Mina Weil (1814–1900), Hausiererin

Mina Weil wurde am 16. Dezember 1814 als Tochter von Leopold Weil und Judith Mayer in der Hohenemser Untergasse (heute Radetzkystraße 30) geboren. Ihr Vater handelte mit Kupfergeschirr, Seidenzeug und Schnupftüchern – er starb früh, wie auch Minas Mutter. Mina Weils erstes Kind, Babette, starb mit zwei Jahren. Auch ihr zweites Kind, Jakob, der 1853 geboren wurde, war ein lediges Kind. Mina Weil versuchte, sich als Hausiererin durchzuschlagen, um ihr Kind zu ernähren. Zeitweise wurde ihr die Hausiergenehmigung verweigert, und 1855 wurde sie zu einer Geldstrafe verurteilt, weil sie trotzdem Handel getrieben hatte. 1857 erlangte sie endlich eine Handelserlaubnis für Textilwaren. Als sie nach einer längeren Krankheit 1867 erneut um eine Hausiererlaubnis ansuchte, wurde sie aufgrund der Geldstrafe von 1855 als vorbestraft erklärt und die Bewilligung erneut verweigert. Ihr Sohn arbeitete als Schneider und Metzger, bis er 1878 in den Dienst der jüdischen Gemeinde aufgenommen wurde, als Schächter. 1899 durfte Mina Weil noch erleben, dass ihr Sohn das ehrenvolle Amt des Kantors erhielt. Ein Jahr später starb sie und wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Hohenems begraben.