Am Ende des Zweiten Weltkrieges befinden sich Millionen von Menschen gegen ihren Willen auf dem Gebiet des „Dritten Reiches“. Sie werden von den Alliierten „Displaced Persons“ genannt. Die Mehrzahl der Kriegsgefangenen, Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge kehrt in ihre Heimatländer zurück. Für die meisten jüdischen Überlebenden besteht diese Möglichkeit nicht mehr.
Die jüdischen Gemeinden weiter Teile Europas sind vernichtet. Die Besatzungszonen in Deutschland und Österreich werden zum Auffangbecken für 250.000 jüdische Überlebende und Flüchtlinge, vor allem aus Osteuropa, die zumeist in Lagern untergebracht sind. Fast alle wollen Europa verlassen und in die USA oder nach Palästina auswandern. Über Tirol und Salzburg werden tausende illegal zu den Flüchtlingsschiffen der zionistischen Organisationen geschleust.
Auch in der französischen Besatzungszone in Vorarlberg sammeln sich Überlebende, zumeist streng religiöse Juden aus Osteuropa. Mindestens 1000 Flüchtlinge werden zwischen 1945 und 1954 in Hohenems und Bregenz einquartiert, für viele nur eine kurze Zwischenstation.
Das Zusammenleben mit der einheimischen Bevölkerung ist nicht immer reibungslos. Die Überlebenden in den überfüllten Flüchtlingswohnungen, untergebracht in ehemaligen jüdischen Häusern, Gasthöfen und Privatquartieren, werden als Belästigung und als unbehagliche Erinnerung an die tabuisierte NS-Zeit angesehen. weiter ►
Displaced Persons
„Trotz alledem ...“