Schattenspiel und Scherenschnitt
Theater. Ausstellung. Workshops.
Jüdische Tradition und Martin Buber
08. März bis 12. April 1998

Scherenschnitt. Konturen einer Geschichte. Scherenschnitt und jüdische Tradition
Ausstellung im Jüdischen Museum Hohenems, 8. März bis 12. April 1998
Vom Scherenschnitt zum beweglichen Bild
Ausstellung im Bildungshaus Batschuns, 15. März bis 12. April 1998

Seit dem 17. Jhdt. finden sich, am frühesten in Südeuropa, Scherenschnitte mit Motiven aus der jüdischen Tradition. Dabei handelt es sich überwiegend um Volkskunst, die auf einer Basis religiöser Jahres- und Lebensfeste entstanden ist.
Nur wenige dieser fragilen Scherenschnitte haben den Lauf der Zeit überstanden, und mit der Vernichtung des osteuropäischen Judentums durch die Nationalsozialisten war auch dieses Kunsthandwerk nahezu ausgelöscht. In Israel jedoch und in den USA hat diese künstlerische Tradition eine Wiederbelebung erfahren.
Das Jüdische Museum Hohenems zeigt Scheren- und Silhouettenschnitte, großteils aus der Sammlung Sylvia Nescher. Den Kern der Ausstellung bilden Exponate, die überwiegend in der europäischen und israelischen Tradition des Judentums verankert sind. Ergänzt werden diese für den religiösen Gebrauch hergestellten Blätter durch Silhouettenschnitte, die Portraits von jüdischen Persönlichkeiten zeigen. Auch nichtjüdische Künstler setzten sich mit dem Scherenschnitt und verwandten Techniken auseinander. Einen Bogen zum Theaterangebot des Projektes spannen letztlich Figuren und Schablonen, die bei Schattenspielen Verwendung finden.
Parallel dazu widmet sich eine kleine Schau im Bildungshaus Batschuns vor allem der Entwicklung vom Scherenschnitt über das Schattenspiel zum bewegten Bild. Gezeigt werden auch heute gebräuchliche schablonen- und silhouettenhafte Gestaltungselemente in Fotografie und Zeichentrickfilm.

Nesher & Nescher
In einem israelischen Kibbuz fanden 1966 eine Österreicherin und ein Israeli zueinander, um unter dem Namen “Nesher Puppets” gemeinsam Theater zu machen. Silhouetten, Puppen, Film und andere Gestaltungsmittel der theatralischen Formensprache dienten der Umsetzung von Geschichten, die N & N spielerisch erzählten: Opernlibretti, Legenden, Ballett und Satire, darunter auch 20 Sendungen der TV-Serie Telewisch’n. Seit 1990 führen N & N ein experimentelles Privattheater in Altaussee. Heuer nimmt das Ensemble am 2. Internationalen Jüdischen Festival in Italien mit einer Martin Buber-Produktion teil. Sylvia & Yair N. leben in Asolo bei Venedig.

Schattenspiel: Die Legende von der Kräutertruhe und dem Goldenen Kalb
Nach einem Text von Martin Buber
Aufführung als Schattentheater von Sylvia Nescher und Yair Nesher
8. bis 15. März 1998

Ein Projekt des Jüdischen Museum Hohenems für Kinder und Erwachsene
in Zusammenarbeit mit Nesher & Nescher

Projektleitung:
Bruno Winkler (Hohenems)
Idee und künstlerische Realisation:
Sylvia Nescher und Yair Nesher
Gestaltung:
stecher id (Götzis)
Roland Stecher und Thomas Matt
Vermittlung:
Bruno Winkler und Helmut Schlatter (Hohenems)