Europa-Drehscheibe Hornbach-Kreisverkehr
erzählt von der Gruppe Wirtschaftsgemeinschaft Hohenems

Wie kommen Europäer nach Hohenems? Mit der Bahn, mit dem Fahrrad, zu Fuß, per Flugzeug und natürlich größtenteils per PKW. Und wenn es eine motorisierte Anreise ist, dann führt praktisch kein Weg am sogenannten „Hornbach-Kreisverkehr“ vorbei. Er ist quasi unsere Europa-Drehscheibe. Sowohl der Grenzübergang in die Schweiz als auch der Autobahn-Knotenpunkt sind die Frequenzbringer für den Kreisverkehr. Und von der Frequenz leben wir Wirtschaftstreibende aus Hohenems nun Mal.

Der „Hornbach-Kreisverkehr“ war nicht immer ein Kreisverkehr. Bis Ende der 1990er-Jahre war es eine Kreuzung. Und diese Kreuzung war auch die einzige in Hohenems, die mit einer Ampel geregelt werden musste. Die Modernisierung der Verkehrsflüsse ließ dann eben diesen Kreisverkehr entstehen, der für einen homogenen Verkehrsfluss sorgen soll. Das gelingt nicht immer und hat natürlich mit der stetig steigenden Zahl der Fahrzeuge zu tun. Frequenz eben.

Lassen wir den Kreisverkehr links liegen und schauen Richtung Tankstelle, so erzählt dieser Platz und auch das dahinter liegende Kino so seine Geschichten. Dort, wo jetzt das Kino steht, war bis 1997 die Heimatstätte des lokalen Fußballvereins VfB Hohenems. Zu diesem Fußballplatz und den vielen Sportgeschichten, sowohl Sternstunden als auch Tragödien, könnte ein ganzes Buch gefüllt werden. Am Platz der Tankstelle stand das sogenannte „Kilbi-Zelt“, in dem große und kleine Feste gefeiert wurden. So eben auch die namensgebende „Kilbi“ – eine Art Jahrmarkt, bei dem sich Jung und Alt alljährlich trafen. In dem Zelt fand auch einige Jahre das Artcore-Festival „Transmitter“ statt. Überhaupt nicht Mainstream, schräg, innovativ, mit Künstlerinnen und Künstlern aus halb Europa. Unter anderem gaben sich hier HC Artmann, Gottfried Bechtold oder Christoph Schlingensief die Bühnenkante. Eine Drehscheibe eben.

Um beim Kreis zu bleiben und diesen zu schließen: Der Hornbach-Kreisverkehr wird in den kommenden Jahren wieder zu einer Kreuzung mit Ampel umgebaut. Die Frequenz ist einfach zu hoch für das System. Was wir überhaupt nicht wollen, ist ein überlastetes System, das die Gäste davon abhält, zu uns nach Hohenems zu kommen. Back to the Roots!

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Die Europaplätze in Hohenems
Ein Projekt mit dem Künstler Yves Mettler

Titelfoto: ©Land Vorarlberg/Alexandra Serra