Do., 22. Jan. 2026, 19:30-21:00 Uhr Von der Genisa zu Goitein – Über die „arabische Frage“ jüdischer Orientalisten Vortrag und Gespräch mit Markus Kirchhoff (Leipzig)

Der in Oberfranken geborene, lange in Jerusalem und später in den Vereinigten Staaten tätige Orientalist Shlomo Dov (Fritz) Goitein (1900–1985) revolutionierte die Forschungen zu den Textfragmenten aus der Kairoer Genisa. In seinem Werk „A Mediterranean Society“ (5 Bände, 1967–1988) stellte er die jüdische – und darüber auch die muslimische – Sozial- und Alltagsgeschichte in Ägypten und benachbarten Ländern vom 9. bis 13. Jahrhundert ins Zentrum. Zugleich reflektierte er als Zeitgenosse der Shoa sowie der Staatsgründung Israels ausdrücklich auch das moderne jüdisch-arabische Verhältnis. Der Vortrag vergleicht seine Positionierung mit diesbezüglichen Vorstellungen und Visionen jüdischer Orientalisten des 19. Jahrhunderts und der 1920er Jahre. Dr. Markus Kirchhoff Studium der Neueren Geschichte, Kommunikationswissenschaft und Germanistik in Essen und Dublin; MA 1995. Von 1996 bis 1999 Doktorand und Lehre am FB 1 Geschichte der Universität Essen-Duisburg, dort 2003 Promotion bei Dan Diner mit der Dissertation »Text zu Land. Palästina im wissenschaftlichen Diskurs 1865–1920«. Von 1999 bis 2007 und erneut seit 2025 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Dubnow-Institut für jüdische Geschichte und Kultur in Leipzig. Zwischenzeitlich, von 2007 bis 2024, Team- und Redaktionsleiter des Projekts »Enzyklopädie jüdischer Kulturen« der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. Rahmenprogramm zur Ausstellung „Die Morgenländer. Jüdische Forscher und Abenteurer auf der Suche nach dem Eigenen im Fremden“ | 16. November 2025 bis 4. Oktober 2026

 
Veranstaltungsort
Jüdisches Museum Hohenems
Villa Heimann-Rosenthal
Schweizer Straße 5, 6845 Hohenems
+43 (0)5576 73989-0
office@jm-hohenems.at 



Eintritt: 9 € (ermäßigt 6 €)

Keine Reservierung erforderlich


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