So, 26. Sep 2021, 17:30-19:30 Uhr TRIEST, Stadt zwischen drei Welten Vortrag und Gespräch mit Martin Dreyfus (Zürich), (nur mit Anmeldung!)

In Triest begegnete, stritt und verband sich durch die Jahrhunderte hindurch österreichisch-deutsche mit italienischer und slowenischer Kultur. Und im ausgehenden 19. und 20. Jahrhundert auch die Literatur, so zum Beispiel in der Verbindung der deutschen Schriftstellerin Ricarda Huch mit dem Arzt Ermanno Ceconi. Auch die Thurn und Taxis (oder Torre e Tasso, wie sich deren Nachkommen, denen das Schloss Duino heute noch immer gehört, „italianisiert“ haben) vermochten in den ersten Dezennien des 20. Jahrhunderts Geistesgrößen – vor allem (aber nicht nur) aus dem deutschsprachigen Europa – anzuziehen, Rainer Maria Rilke ebenso wie dessen Verehrer Rudolf Kassner oder die als Autorin heute beinahe vergessene Freundin und Wegbereiterin Sigmund Freuds Marie Bonaparte. Damit verbunden ist ein weiteres Kapitel europäischer Geistesgeschichte, welches aus der Triestiner Literatur nicht wegzudenken ist, die Psychoanalyse. Mit dem Arzt und Schüler von Sigmund Freud, Eduardo Weiss hielt die Psychoanalyse in Triest Einzug. Zu dessen Patienten wie zu seinen Freunden zählten Italo Svevo und seine Familie ebenso, wie Umberto Saba. Italo Svevo, Umberto Saba, Roberto Bazlen und Giorgio (und Guido) Voghera, sie verkörpern den jüdischen Anteil an der Triestiner Literatur, Gianni Stuparich, Scipio Slataper, beide im ersten Weltkrieg umgekommen, und etwa die jüngeren Boris Pahor und Fulvio Tomizza repräsentieren den slowenischen. Zusammen mit den „literarischen“ Besuchern, von Rilke über Ricarda Huch zu Hilde Spiel und anderen, bilden sie die bemerkenswerte Vielfalt literarischen Lebens in der außergewöhnlichen und politisch so umstrittenen Stadt und Landschaft Triest, jener „Stadt zwischen drei Welten“, wie Milo Dor sie genannt hat. Martin Dreyfus, geboren und aufgewachsen in Basel, „Büchermensch“ und Literaturkenner, lebt als Sammler und „Bibliothekar“ seiner legendären Bibliothek bei Zürich und arbeitet freiberuflich als Lektor und literarischer Spaziergänger in Zürich, dem Engadin (Sils-Soglio), dem Tessin (Monte Vérità), Davos, Meran, Prag, Triest und weiteren Destinationen.

 
Veranstaltungsort
Jüdisches Museum Hohenems
Villa Heimann-Rosenthal
Schweizer Straße 5, 6845 Hohenems
+43 (0)5576 73989-0
office@jm-hohenems.at 

Teilnahmebedingungen vor Ort Nur mit Anmeldung, bis spätestens Fr 24.9. um 16 Uhr Es gilt die 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet) Eintritt: € 8,- / 5,- Live-Online-Teilnahme Zugang zur Zoom-Veranstaltung  Webinar-ID: 863 7702 1646 Webinar-Kenncode: 114119 Oder auf unserem Youtube-Kanal    





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