Mi, 27. Mrz 2024, 19:30-21:00 Uhr
The End of the Neubacher Project
Eine Filmvorführung des Stadtmuseums Dornbirn in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Hohenems Österreich / Niederlande 2006, 74 min, Deutsch-Englische Originalfassung m. UT, Regie: Marcus J. Carney, Dokumentarfilm Der U.S.-Österreichische Autor & Regisseur Marcus J. Carney bearbeitet in diesem Kinodokumentarfilm die nationalsozialistische Vergangenheit der Familie seiner Mutter. In der Annäherung an die Personen entdeckt er immer tiefere Schichten von Verstrickung und Verdrängung. Während der Dreharbeiten erkrankt die Mutter an Krebs. Mit seiner akribischen Montage von familiärem Foto- und 8mm-Filmmaterial könnte man von einem dokumentarischen Epos sprechen. Die Grenzen zwischen „privat“ und „öffentlich“ verschwimmen zunehmend bei Carneys Einsatz von Archivmaterial, das den Großvater, den er nie kennenlernte, sowie dessen Bruder als Mitglieder der österreichischen Nazi-Elite zeigt. Im Fokus des Kinofilms bleiben die Auswirkungen des Vermächtnisses auf die Kernfamilie, mit der Carney aufwuchs. Das familiäre Trauma ist so explizit wie typisch österreichisch. „Eine acht Jahre dauernde Langzeitbeobachtung, in deren Verlauf die Großmutter und die Mutter des Filmemachers starben. Am Ende steht die Frage, ob über die Unfähigkeit zu trauern nicht auch die Fähigkeit zu lieben verloren geht.“ (filmdienst.de) „Das Neubacher Projekt durchleuchtet – als dichte Montage, mit allgegenwärtiger Kamera, Archivaufnahmen und Off-Kommentar – Familien- und Zeitgeschichte bis in die Gegenwart.“ (Der Standard) „‚The End of the Neubacher Project‘ ist eine Kinoerzählung voller Wucht über eine Familie und ihr Trauma, das über Generationen hinweg spürbar ist.“ (dok.at) In der Filmreihe zur Ausstellung im Stadtmuseum Dornbirn „Tatsachen. Das materielle Erbe des Nationalsozialismus“ In Kooperation mit dem Jüdischen Museum Hohenems und der Filmfabrik am Spielboden Mehr als 85 Jahre nach dem Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland und bald acht Jahrzehnte nach dem Ende des NS-Regimes stellt sich weiterhin die Frage, wie wir mit den Hinterlassenschaften und Überresten dieser Zeit angemessen umgehen sollen. Diese Tatsachen finden sich im Stadtbild und in Sammlungen, aber viel häufiger noch in privatem Besitz – in Kellern, auf Dachböden und in Schränken. Die Frage nach dem Umgang betrifft nicht nur öffentliche Einrichtungen wie das Stadtmuseum, sondern auch zahlreiche Privatpersonen und Familien. Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg und Holocaust sind für viele Menschen in Österreich Teil ihrer Familiengeschichte. Doch während das formelle Wissen um die NS-Zeit stetig wächst, verblasst die innerfamiliäre Überlieferung zunehmend. Die Filmreihe lenkt den Blick ausgehend von materiellen Erbschaften hin in die emotionalen Tiefen und Untiefen von familiären, und persönlichen Erinnerungs- und Bewältigungsversuchen. Nachfolgende Täter- wie Opfergenerationen müssen ihren je eigenen Umgang mit der NS-Vergangenheit finden. |
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