Am Sonntag, den 24. November 2024, um 15:00 Uhr, lädt die Stadt Dornbirn gemeinsam mit zahlreichen Kooperationspartnern zur Gedenkfeier und zum Vortrag über Selma Mitteldorf ein – eine Frau, deren Lebenswerk und Schicksal lange in Vergessenheit geraten waren. Die Veranstaltung beginnt mit einer Gedenkfeier am Friedhof Markt, gefolgt von einem Vortrag des Historikers Johannes Spies im Haus der Begegnung der Evangelischen Pfarrgemeinde. Bürgermeisterin Dipl.-Vw. Andrea Kaufmann unterstreicht die Bedeutung dieses besonderen Anlasses: „Selma Mitteldorf widmete ihr Leben der Fürsorge für die Gesundheit unzähliger Menschen in Vorarlberg. Mit ihrem Engagement prägte sie eine ganze Epoche der Sozialarbeit. Diese Gedenkfeier ist eine Gelegenheit, ihre außergewöhnlichen Leistungen zu würdigen und ihre Geschichte ins Bewusstsein zurückzubringen.“ Kulturstadtrat Dr. Alexander Juen ergänzt: „Selma Mitteldorf steht für die Bedeutung der Erinnerungskultur in unserer Stadt. Ihre Geschichte erinnert uns daran, dass das Vergessen nie das letzte Wort haben darf.“ Selma Mitteldorf, die als Oberfürsorgerin und evangelische Hebamme in Vorarlberg wirkte, war eine herausragende Persönlichkeit ihrer Zeit. Sie leitete zahlreiche Säuglingsfürsorgestellen und trug damit wesentlich zur Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung bei. Ihr Leben fand ein tragisches Ende am 24. März 1938, wenige Tage nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich. Aus Angst, aufgrund ihrer jüdischen Herkunft im nationalsozialistischen Regime verfolgt zu werden, nahm sie sich das Leben. Ihre Beisetzung wurde mit einem Trauerzug und einem Gottesdienst in der Heilandskirche begangen. Erst vor kurzem wurde ihre Grabstelle auf dem Friedhof Markt wiederentdeckt – ein Anlass, ihre Geschichte zu beleuchten und ihre Verdienste angemessen zu würdigen. Die Gedenkfeier beginnt um 15:00 Uhr am Friedhof Markt (Eingang Bergmannstraße). Anschließend wird Johannes Spies im Haus der Begegnung der Evangelischen Pfarrgemeinde (Rosenstraße 8a) in einem Vortrag die Ergebnisse seiner Forschungen präsentieren. Dieses Gedenken wird durch die Kooperation der Evangelischen Pfarrgemeinde A.u.H.B. Dornbirn, des Jüdischen Museums Hohenems, der Geschichtswerkstatt Dornbirn, der Johann-August-Malin-Gesellschaft, ERINNERN und des Stadtmuseums Dornbirn ermöglicht.