Do., 27. März 2025, 19:30-21:30 Uhr
Die jüdische Gemeinschaft Marokkos im Wandel: Von der französischen „Protektoratszeit“ bis zur postkolonialen Gegenwart
Vortrag von Dr. Abderrahmane Ammar (Berlin), anschließend im Gespräch mit Dr. Hanno Loewy (Hohenems) Die Geschichte der jüdischen Gemeinschaft Marokkos veranschaulicht, wie eine Minderheit in einem islamischen Land über Jahrhunderte hinweg sowohl Wandel als auch Resilienz bewiesen hat. Ihr Einfluss erstreckt sich von den Auswirkungen der Kolonialzeit über die Migration in der postkolonialen Ära bis hin zur heutigen Rolle der nur noch wenigen verbliebenen Mitglieder in der marokkanischen Gesellschaft. Im Vergleich zum jüdischen Leben in der arabisch-islamischen Welt nimmt Marokko eine Sonderstellung ein, besonders aufgrund der einst hohen Zahl jüdischer Einwohner (350.000 in den 1950er Jahren, heute rund 3.000). 2011 wurde das jüdische Erbe in der Verfassung des Landes anerkannt. Doch das jüdische Leben in Marokko war nicht frei von Herausforderungen, insbesondere während des französischen Protektorats, der Gründung des Staates Israel und des Sechstagekriegs von 1967. In diesen turbulenten Zeiten war das Leben der jüdischen Gemeinschaft von großen Schwierigkeiten geprägt. Auch die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen mit Israel im Jahr 2020 stieß nicht bei allen Marokkanern auf Begeisterung. Abderrahmane Ammar wurde 1982 in eine Amazigh-Familie im Süden Marokkos geboren. Nach seinem Umzug nach Deutschland im Jahr 2007 setzte er sein Studium der Soziologie und Islamwissenschaften in Bamberg fort. Seit 2012 lebt und arbeitet er in Berlin als Autor und freier TV-Journalist, unter anderem für die arabische Redaktion der Deutschen Welle. 2019 promovierte er an den Universitäten Marburg und Marrakesch mit einer Dissertation über die „Religiosität und Identität junger Marokkaner in Deutschland“. 2023 veröffentlichte er das Arbeitspapier „Traditionen, Kontinuitäten und Veränderungen: Narrative und Diskurse über Jüdinnen und Juden in Marokko“. Foto: privat Begleitprogramm zur Ausstellung „Yalla. Arabisch-jüdische Berührungen“ 29.09.2024 bis 24.08.2025 |
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