Das jüdische Viertel. Ein Rundgang durch Hohenems
Bucher Verlag | Broschur | Hohenems 2011 | 26 Seiten | 17 x 24 cm | € 2,90
Das Jüdische Museum Hohenems ist Teil eines einzigartigen städtischen Ensembles. Das ehemalige jüdische Viertel der Marktgemeinde, die – nach einem ersten Anlauf 1333 – erst 1983 zur Stadt erhoben wurde, ist Erinnerungslandschaft und lebendiges Zentrum zugleich.
Seit der Eröffnung des Jüdischen Museums 1991 hat ein Prozess der Revitalisierung begonnen, in dem viele der baulichen Zeugnisse der einstigen jüdischen Gemeinde restauriert wurden und mit neuen Funktionen Brücken zwischen Gegenwart und Vergangenheit sind. In der Reihe „Museumstexte“ wollen wir mit diesem Stadtführer deshalb nicht nur die Geschichte des Viertels und seiner Häuser, sondern auch seine dynamische Entwicklung für die Besucher erschließen. Dazu gehört auch die Begegnung mit der exemplarischen Geschichte einiger seiner Bewohner.
Ein Rundgang durch jüdisches Viertel und Christengasse, vorbei an Synagoge und Kirche, am gräflichen Renaissancepalast und an den Gründerzeitbauten um 1900, führt durch 400 Jahre Geschichte und Gegenwart. Eine Zeit, die von Migration und Zusammenleben, von Konflikten und Vorurteilen, von Erfolgen und Verfolgung, von Brüchen und Aufbrüchen geprägt wurde. Ihre Spuren sind im Stadtbild von heute noch immer ablesbar.
Besucher des Jüdischen Museums und der Stadt, Einheimische und Einwanderer finden hier gleichermaßen einen Zugang zum Zentrum von Hohenems, das immer von Polaritäten bestimmt war, zwischen Palast und Markt, zwischen Bürgern und Grafen, zwischen Juden und Christen, zwischen denen, die schon da sind, und denen, die neu dazukommen. Hohenems war einmal die einzige Gemeinde in Europa, deren Hauptstraßen „Christengasse“ und „Judengasse“ hießen. Heute sind es andere Zuwanderer und Minderheiten, die im öffentlichen Interesse stehen und dem städtischen Zentrum ihren eigenen Stempel aufdrücken. Dieser Führer durch das jüdische Viertel und das historische Stadtzentrum soll dazu beitragen, sich in diesen Räumen besser orientieren zu können, sich besser zurecht zu finden, in jedem denkbaren Sinn.