Simon Steinach
Simon Steinach (1834–1904), Arzt

Simon Steinach wurde am 7. April 1834 in Hohenems in der heutigen Schweizer Straße 9 geboren. Seine Mutter Therese Levi stammte aus Bozen, sein Vater Wilhelm Steinach konnte als einer der ersten Hohenemser Juden studieren und war ab 1833 Gemeindearzt. Auch Simon Steinach studierte Medizin in Wien und folgte seinem Vater als Gemeindearzt in Hohenems. Vor allem erwarb er sich als Spezialist auf dem Gebiet der antiseptischen Wundbehandlung einen hervorragenden Ruf. Zudem tat er sich als Wohltäter der Gemeinde im Schul- und Armenwesen hervor, und versah 1869 und 1870 das Amt des jüdischen Bürgermeisters. Mit liberaler Gesinnung engagierte er sich auch in der Vorarlberger Politik. 1893 übersiedelte Steinach nach Wien wo er 1904 starb. Sein Sohn Josef leitete eine der Fabriken der Fa. Rosenthal. Sein Enkel Eugen Steinach wurde als Hormonforscher in Wien zu einem der bekanntesten Wissenschaftler seiner Zeit. Seine pharmazeutischen Arbeiten, zum Beispiel das erste massenhaft verwendete Hormonpräparat Progynon, bahnten den Weg zur Erfindung der „Pille“. 1938 floh Steinach vor den Nationalsozialisten in die Schweiz, wo er 1940 starb.