Julie Landauer
Julie Landauer (1829–1917), Zuckerbäckerin und Gastwirtin

Julie Landauer wurde am 21. Juni 1829 als Tochter von Joseph und Jeanette Landauer in Hohenems geboren Ihre Eltern betrieben das Gasthaus „Zur frohen Aussicht“ und eine Backstube. Ihr Bruder David starb 1857 als Regimentsarzt in Erzurum im Osmanischen Reich – und Ludwig, der älteste Sohn der Familie, starb als Bäcker im Jahr 1868, ein Jahr nach seiner Mutter. So übernahm Julie als gelernte Zuckerbäckerin das Gasthaus und erhielt 1872 auch den Gewerbeschein für die Bäckerei. Im gleichen Jahr wurde ihr lediges Kind Josef geboren, das sie allein aufziehen musste. Um Schulden bezahlen zu können, musste Julie einen Teil ihres Grundstücks verkaufen, doch als es ihr finanziell endlich besser ging, brannte 1895 die Wirtschaft. Ein Knecht kam ums Leben und Julie musste noch einmal von vorne beginnen. 1896 heiratete ihr Sohn und ihre Schwiegertochter Nanette Guggenheim aus Zürich musste mit ihrer Mitgift den Wiederaufbau des Geschäfts unterstützen. Am 26. April 1917, ihr Sohn Josef war schon zwei Jahre zuvor an Herzlähmung gestorben, und ihr Enkel Ivan hatte sich freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet, starb sie in Rankweil im Krankenhaus.

 

Titelbild: Portrait von Julie Landauer, um 1855, Ölbild