Grenzüberschreitende Zusammenarbeit:

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit: Aufbau des Vermittlungszentrums Flucht in Diepoldsau vereinbart

2023 fällte der Schweizer Bundesrat eine Grundsatzentscheidung zur Einrichtung eines Schweizer Memorials für die Opfer des Nationalsozialismus. Das Projekt basiert auf den drei Pfeilern Erinnern – Vermitteln -Vernetzen. In der Bundesstadt Bern entsteht der Erinnerungsort und an der Grenze im St. Galler Rheintal ein Vermittlungszentrum, das sich insbesondere mit der Geschichte der Flucht während der NS-Zeit befassen wird. Die Wahl für den Standort des geplanten Vermittlungszentrums fiel auf Diepoldsau, wo am Altarm des Rheins insbesondere im Sommer 1938 viele Menschen Rettung vor der nationalsozialistischen Verfolgung gesucht hatten.

Mit der Gründung des Vereins „Netzwerk Schweizer Memorial für die Opfer des Nationalsozialismus“ geht das Projekt nun in die konkrete Planungsphase. Nachdem der Kanton St.Gallen in den letzten zwei Jahren gemeinsam mit weiteren Partnern eine federführende Rolle übernommen hat, übernimmt der Netzwerkverein, der durch das Schweizer Bundesamt für Kultur BAK finanziert wird, jetzt die Verantwortung und beauftragt das Jüdische Museum Hohenems mit der Entwicklung dieses einzigartigen, transnationalen Vermittlungsortes. Am Jüdischen Museum Hohenems wird dazu die „Arbeitsstelle Schweizer Memorial Vermittlungszentrum Flucht“ eingerichtet. Die Vereinbarung gilt zunächst bis Ende 2028.

Damit ist die inhaltliche Kontinuität des Projekts gesichert: Der Prozess der Entwicklung und die geplante Einrichtung des Vermittlungszentrum Flucht im St. Galler Rheintal an der Grenze zwischen der Schweiz und Österreich nehmen Fahrt auf!

 

Verein „Netzwerk Schweizer Memorial an die Opfer des Nationalsozialismus“ beauftragt das Jüdische Museum Hohenems!Weiter in guten Händen: das geplante Vermittlungszentrum Flucht in Diepoldsau
In den letzten zwei Jahren hat der Kanton St.Gallen gemeinsam mit weiteren Partnern eine federführende Rolle übernommen, um das Projekt des Vermittlungszentrum zu initiieren. Mit dem Bundesratsentscheid von 2023 und im Rahmen verschiedener Leistungsvereinbarungen haben Barbara Thimm und Ayat Solsaeva – gemeinsam mit dem vom Kanton St.Gallen berufenen wissenschaftlichen Beirat – am Jüdische Museum Hohenems die Grundlagen für den nun erfolgten offiziellen Projektstart geschaffen. Es galt die Finanzierung zu planen, konzeptionelle Ideen für den Standort zu entwickeln, für breite Vernetzung zu sorgen und nicht zuletzt im Juni 2024 eine erste große Tagung in St.Gallen durchzuführen.

Inzwischen ist der Verein „Netzwerk Schweizer Memorial für die Opfer des Nationalsozialismus“ gegründet. Dessen Aufbau und Tätigkeiten, insbesondere die Förderung der Errichtung des Vermittlungszentrums Flucht im St.Galler Rheintal, werden vom Schweizer Bundesamt für Kultur BAK finanziert. Seit dem 1.Juli 2025 ist es also der Netzwerkverein, der das Jüdische Museum Hohenems beauftragt, das geplante Zentrum weiterzuentwickeln – und dazu die „Arbeitsstelle Schweizer Memorial Vermittlungszentrum Flucht“ einzurichten. Die Vereinbarung gilt zunächst bis Ende 2028. Weitere Mittel müssen noch eingeworben werden. Vor allem dann, wenn es schließlich um die Errichtung des Zentrums gehen wird.

Aber auch inhaltlich wurde es schon sehr konkret: Der Hör-Radweg „Über die Grenze“  wurde um weitere Stationen auch in der Schweiz erweitert und zurzeit entsteht die Ausstellung „Rettende Schweiz? Flucht im Rheintal“  am Museum Prestegg in Altstätten, die vom Jüdischen Museum kuratiert wird. Sie wird am 31.August 2025 eröffnet und eineinhalb Jahre zu sehen sein, begleitet von einem dichten Programm mit Lesungen, Exkursionen, Filmbeiträgen.