Begrüßung Hanno Loewy – Direktor, Jüdisches Museum Hohenems Barbara Schöbi-Fink – Landesrätin für Kunst und Kultur Dieter Egger – Bürgermeister Worte zur Ausstellung Felicitas Heimann-Jelinek – Kuratorin, Wien Dinah Ehrenfreund-Michler – Ko-Kuratorin, Jüdisches Museum Hohenems Musik Moaz Al Shamma, Oud Im Anschluss ist die Ausstellung im Jüdischen Museum Hohenems zu besichtigen. Die Morgenländer. Jüdische Forscher und Abenteurer auf der Suche nach dem Eigenen im Fremden, eine Ausstellung des Jüdischen Museums Hohenems, 16. Nov 2025 bis 04. Okt 2026
News-Archiv
Direktor Hanno Loewy erhält das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst
Das Jüdische Museum Hohenems freut sich über die Auszeichnung von Direktor Dr. Hanno Loewy mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst. Im Rahmen einer Feier in der Präsidentschaftskanzlei wurden 22 Menschen aus unterschiedlichen Bereichen der Gesellschaft von Bundespräsident Alexander van der Bellen für ihre Verdienste um die Republik ausgezeichnet.
Hanno Loewy wurde mit folgenden Worten ausgezeichnet: „Herr Direktor Dr. Hanno Loewy leitet seit 2004 das Jüdische Museum Hohenems und entwickelte es zu einer international anerkannten Institution. Er engagiert sich aktiv für den interreligiösen Dialog und fördert das Verständnis zwischen den verschiedenen Kulturen und Religionen. Sein Einsatz für eine offene und tolerante Gesellschaft zeigt sich in seiner Arbeit im Museum sowie in öffentlichen Stellungnahmen und Initiativen.“
Mit dieser Auszeichnung wird, so Hanno Loewy, „auch das ganze Team und die Trägerschaft des Museums gewürdigt, die die grenzüberschreitende Arbeit des Hauses ermöglichen.“
Mehr Information:
www.bundespraesident.at ►
Fotos: Präsidentschaftskanzlei, Peter Lechner/HBF
Über die Grenze
Im Sommer 2022 eröffnete das Jüdische Museum Hohenems den Hör-Radweg „Über die Grenze“. Symbolische Grenzsteine erinnern an Geflüchtete und Fluchthelfer – 52 Fluchtgeschichten aus der Zeit zwischen 1938 und 1945 sind seither auf Deutsch und Englisch entlang der längsten Route im Vorarlberger Radwegenetz via QR-Codes abrufbar. Parallel dazu sind die Hörspiele auch ohne körperliche Anstrengung via www.ueber-die-grenze.at ► zugänglich und im 2023 erschienen Buch nachzulesen.
2025 wird das Projekt nun Stück für Stück um 13 weitere Hörstationen ergänzt – und beginnt bereits in Lindau. So bildet die Geschichte von Ruth Guggenheimer einen neuen chronologischen wie auch geographischen Auftakt. Im November 1933 gelang ihr noch per Schiff die Flucht über den Bodensee in die Schweiz. Neben dem ihr gewidmeten „Grenzstein“ zwischen Bahnhof und Hafen weist nun auch eine Informationstafel auf die gesamte Radroute hin. Von der bayrischen Grenzstadt entlang des Seeufers geht es nun durch Bregenz nach Hard und Fußach, wo bald ebenfalls neue Geschichten zu hören sind. Neue spannende Fluchtgeschichten wurden recherchiert, auch solche, die sich weiter südlich ereigneten. Etwa im Walgau, wo am Radweg zwischen Feldkirch und Bludenz die bestehende Lücke mit den Standorten Frastanz, Nenzing und Nüziders geschlossen werden konnte. Dort scheiterte etwa im Februar 1941 der Fluchtversuch des Dornbirner Deserteurs August Weiß, der in Amerlügen gefasst wurde.
Im Zentrum der Radroute am Alten Rhein zwischen Hohenems, Lustenau und Diepoldsau erzählen nun auf der Schweizer Seite fünf weitere Hörstationen von Geflüchteten, denen hier der Grenzübertritt gelang. So wie Judith Kohn, die im Interview der Shoah Foundation ausführlich von ihrer Flucht aus Wien über Hohenems und die Schweiz nach Frankreich berichtet, oder Margarethe Eder, die im November 1942 mit gefrorenen Füßen im St. Galler Spital landete. Die Dichte an Hörstationen entlang des Alten Rheins ermöglicht es nun auch, die Grenzlandschaft zu Fuß zu erkunden und damit den tatsächlichen Fluchtrouten direkt am Wasser noch ein Stück näher zu kommen.
Weitere Informationen finden Sie hier. ►
Ausstellungen im Museum Prestegg in Altstätten
Begrüssung & Einführung Sonja Arnold Präsidentin Museum Prestegg Projektleiterin «Gemeinsam erinnern im Rheintal» Grusswort Ruedi Mattle, Stadtpräsident Altstätten Aus der Perspektive eines Nachkommen Hans Goldenberg, Wien Einblicke in die Ausstellungskonzeption Margit Bartl-Frank, Gastkuratorin Museum Prestegg Barbara Thimm, Kuratorin Jüdisches Museum Hohenems Schlusswort & Dank Sonja Arnold Musikalische Umrahmung Chor Montlingen, Leitung: Peter Vonbank Begegnung Borderline Knitting Noam Holdengreber
Neue Online-Publikation
Yalla. Arabisch-jüdische Berührungen
Herausgegeben von Anika Reichwald
im Auftrag des Jüdischen Museums Hohenems
Redaktion: Dinah Ehrenfreund, Hanno Loewy
Übersetzungen: Kirsten Lehmann, Lilian Dombrowski
Gestaltung: Thomas Matt
Fotos: Dietmar Walser, Thomas Matt
ISBN 978-3-200-10568-3
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Grenzüberschreitende Zusammenarbeit:
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit: Aufbau des Vermittlungszentrums Flucht in Diepoldsau vereinbart
2023 fällte der Schweizer Bundesrat eine Grundsatzentscheidung zur Einrichtung eines Schweizer Memorials für die Opfer des Nationalsozialismus. Das Projekt basiert auf den drei Pfeilern Erinnern – Vermitteln -Vernetzen. In der Bundesstadt Bern entsteht der Erinnerungsort und an der Grenze im St. Galler Rheintal ein Vermittlungszentrum, das sich insbesondere mit der Geschichte der Flucht während der NS-Zeit befassen wird. Die Wahl für den Standort des geplanten Vermittlungszentrums fiel auf Diepoldsau, wo am Altarm des Rheins insbesondere im Sommer 1938 viele Menschen Rettung vor der nationalsozialistischen Verfolgung gesucht hatten.
Mit der Gründung des Vereins „Netzwerk Schweizer Memorial für die Opfer des Nationalsozialismus“ geht das Projekt nun in die konkrete Planungsphase. Nachdem der Kanton St.Gallen in den letzten zwei Jahren gemeinsam mit weiteren Partnern eine federführende Rolle übernommen hat, übernimmt der Netzwerkverein, der durch das Schweizer Bundesamt für Kultur BAK finanziert wird, jetzt die Verantwortung und beauftragt das Jüdische Museum Hohenems mit der Entwicklung dieses einzigartigen, transnationalen Vermittlungsortes. Am Jüdischen Museum Hohenems wird dazu die „Arbeitsstelle Schweizer Memorial Vermittlungszentrum Flucht“ eingerichtet. Die Vereinbarung gilt zunächst bis Ende 2028.
Damit ist die inhaltliche Kontinuität des Projekts gesichert: Der Prozess der Entwicklung und die geplante Einrichtung des Vermittlungszentrum Flucht im St. Galler Rheintal an der Grenze zwischen der Schweiz und Österreich nehmen Fahrt auf!
Verein „Netzwerk Schweizer Memorial an die Opfer des Nationalsozialismus“ beauftragt das Jüdische Museum Hohenems!Weiter in guten Händen: das geplante Vermittlungszentrum Flucht in Diepoldsau
In den letzten zwei Jahren hat der Kanton St.Gallen gemeinsam mit weiteren Partnern eine federführende Rolle übernommen, um das Projekt des Vermittlungszentrum zu initiieren. Mit dem Bundesratsentscheid von 2023 und im Rahmen verschiedener Leistungsvereinbarungen haben Barbara Thimm und Ayat Solsaeva – gemeinsam mit dem vom Kanton St.Gallen berufenen wissenschaftlichen Beirat – am Jüdische Museum Hohenems die Grundlagen für den nun erfolgten offiziellen Projektstart geschaffen. Es galt die Finanzierung zu planen, konzeptionelle Ideen für den Standort zu entwickeln, für breite Vernetzung zu sorgen und nicht zuletzt im Juni 2024 eine erste große Tagung in St.Gallen durchzuführen.
Inzwischen ist der Verein „Netzwerk Schweizer Memorial für die Opfer des Nationalsozialismus“ gegründet. Dessen Aufbau und Tätigkeiten, insbesondere die Förderung der Errichtung des Vermittlungszentrums Flucht im St.Galler Rheintal, werden vom Schweizer Bundesamt für Kultur BAK finanziert. Seit dem 1.Juli 2025 ist es also der Netzwerkverein, der das Jüdische Museum Hohenems beauftragt, das geplante Zentrum weiterzuentwickeln – und dazu die „Arbeitsstelle Schweizer Memorial Vermittlungszentrum Flucht“ einzurichten. Die Vereinbarung gilt zunächst bis Ende 2028. Weitere Mittel müssen noch eingeworben werden. Vor allem dann, wenn es schließlich um die Errichtung des Zentrums gehen wird.
Aber auch inhaltlich wurde es schon sehr konkret: Der Hör-Radweg „Über die Grenze“ ► wurde um weitere Stationen auch in der Schweiz erweitert und zurzeit entsteht die Ausstellung „Rettende Schweiz? Flucht im Rheintal“ ► am Museum Prestegg in Altstätten, die vom Jüdischen Museum kuratiert wird. Sie wird am 31.August 2025 eröffnet und eineinhalb Jahre zu sehen sein, begleitet von einem dichten Programm mit Lesungen, Exkursionen, Filmbeiträgen.
Das neue Leitbild
Das neue Leitbild des Jüdischen Museums Hohenems
In einem partizipativen Prozess unter breiter Beteiligung von Beirat, Vorstand, Trägern, Freund:innen des Museums, unseren Mitarbeiter:innen und Expert:innen aus der Kultur- und Museumswelt haben wir eine neues Leitbild für das Jüdische Museum Hohenems entwickelt, das am 23. April 2025 vom Vorstand beschlossen worden ist. Das bisherige Leitbild stammt aus dem Jahr 2000 und ist von der Entwicklung unseres Museums in den letzten 25 Jahren überholt worden, so das eine Neuformulierung überfällig war. Danke an alle, die an den intensiven Diskussionen darüber in den letzten Monaten beteiligt waren!
Aktuelle Ausstellung
Die Geschichte arabisch-jüdischer Lebenswelten ist eine lange Beziehungsgeschichte – mal romantisiert, mal vergessen, verdrängt oder dämonisiert. Die Ausstellung zeigt Kunstwerke jüdischer Künstler*innen mit arabischen Wurzeln im Kontext arabisch-jüdischer Identitäten und zeichnet über historische Schlüsselmomente ein Bild fruchtvoller wie spannungsgeladener Berührungen.
Ihr Besuch
Hier erfahren Sie alles über Ihren Besuch im Jüdischen Museum Hohenems: Informationen zu Anreise, Eintrittspreisen, Öffnungszeiten, öffentlichen Führungen und Angebote für Gruppen.

