salonfähig
Sulzer, Meyerbeer, Mendelsohn Bartholdy
und die jüdische Emanzipation im 19. Jahrhundert
20. Juni bis 28. September 1997

Die diesjährige Sommerausstellung des Jüdischen Museums Hohenems widmet sich anläßlich des Schubert-Jubiläums drei jüdischen Komponisten und Zeitgenossen Schuberts. Im Zentrum der Ausstellung steht deren jeweils unterschiedliche Position im Prozeß der jüdischen Emanzipation im 19. Jahrhundert.
Die drei Komponisten Salomon Sulzer, Giacomo Meyerbeer und Felix Mendelssohn Bartholdy spiegeln in ihren Biographien exemplarisch die unterschiedlichen Emanzipationsströmungen der jüdischen Gemeinschaft im 19. Jahrhundert. Mittels Originalobjekten, Fotoreproduktionen und Musikbeispielen werden in der Ausstellung die Lebensläufe der drei Persönlichkeiten im Lichte der jüdischen Emanzipation illustriert und hörbar gemacht.
Seit der Aufklärung hatten sich innerhalb des Judentums zahlreiche neue Strömungen entwickelt, welche die Religionspraxis zu reformieren suchten und das Verhältnis zur Mehrheitsgesellschaft stark beeinflußten. Die aus diesen Strömungen resultierenden Positionen bewegten sich zwischen den Extremen Assimilation und Traditionalismus. Indem die Juden den Schritt vom „Tolerierten“ zum Bürger vollzogen, wandelte sich ein Teil von ihnen von traditionell Gesetzestreuen zu aufgeklärten Reformern oder sogar zu getauften Christen.

Konzert
Im Rahmen der Ausstellung findet am 7. September 1997 im Palast Hohenems ein Konzert mit Kompositionen von Sulzer, Meyerbeer und Mendelssohn Bartholdy statt. Mitwirkende: Budapester Philharmoniker, Oberkantor aus Wien und Männerchor Hohenems.

Die Ausstellung wurde nach Hohenems auch im Historischen Museum Hannover, sowie in der Gerhard-Mercator-Universität in Duisburg gezeigt.

Projektleitung:
Esther Haber (Hohenems)
Ausstellungsproduktion:
Johannes Inama (Hohenems)
Gestaltung:
stecher id (Götzis)
Roland Stecher und Thomas Matt
Vermittlung:
Bruno Winkler und Helmut Schlatter (Hohenems)