Kaum ein Kapitel der jüdischen Geschichte Vorarlbergs ist so sehr von Mutmaßungen und Vorurteilen geprägt wie jenes der jüdischen Displaced Persons (DPs), großteils osteuropäische Flüchtlinge und Holocaustüberlebende, die von der französischen Besatzungsmacht nach 1945 vorübergehend in Hohenems und Bregenz untergebracht worden waren.
Die zwei Ausstellungen skizzieren auf exemplarische Weise den historischen Hintergrund und das tägliche Leben der Überlebenden des Holocaust nach dem Krieg in der französischen Besatzungszone in Hohenems und Bregenz, bzw. in der amerikanischen Besatzungszone im DP-Lager Frankfurt-Zeilsheim.
Der Vorarlberger Teil der Ausstellung wird im ehemaligen Hotel „Einfirst“ zu sehen sein, das nach 1945 DPs beherbergte und derzeit renoviert wird. Gezeigt werden, neben teilweise unveröffentlichten Fotografien von DPs aus Hohenems und Bregenz, kürzlich im „Elkan-Haus“ entdeckte Gegenstände aus jener Zeit. Gebetbücher, Rechnungen und Weinflaschen bezeugen eindrücklich diesen Epilog der jüdischen Geschichte in Hohenems. Teile der Schau werden nach dem 26. Juli in die Dauerausstellung des Jüdischen Museums Hohenems integriert.
Die Ausstellung „Ein Leben aufs Neu. Das Robinson-Album“ über DP-Lager für Juden auf deutschem Boden 1945 – 1948 wurde vom Fritz Bauer Institut in Frankfurt a.M. gemeinsam mit dem Jüdischen Museum München erarbeitet und ist nun im Jüdischen Museum Hohenems zu sehen. Sie zeigt Photographien von Ephraim Robinson, der – selbst ein DP – das tägliche Leben im DP-Lager Frankfurt-Zeilsheim photographisch festgehalten und in einem Album dokumentiert hat.

Zur Ausstellung des Jüdischen Museums Hohenems ist im StudienVerlag (Innsbruck 1998) ein gleichnamiger Katalog mit Beiträgen von Thomas Albrich, Esther Haber und Erik Weltsch erschienen. Zur Ausstellung des Fritz Bauer Instituts ist im Verlag Christian Brandstätter ein Katalog erschienen (Wien 1995).

Ausstellungskonzept Hohenems:
Esther Haber und Johannes Inama (Hohenems)
Gestaltung:
stecher id (Götzis)
Roland Stecher und Thomas Matt
Vermittlung:
Bruno Winkler und Helmut Schlatter (Hohenems)
Ausstellungskonzept Frankfurt/München:
Jacqueline Giere