AusZeit
Eine Projektreihe mit künstlerischen Interventionen
in der ehemaligen Synagoge/Feuerwehr Hohenems
21. Juni bis 4. November 2001

Die Feuerwehr ist aus der ehemaligen Synagoge in Hohenems ausgezogen. Mit einer Reihe von künstlerischen Arbeiten in den nunmehr leeren Garagenräumen möchte das Jüdische Museum Zeit und Raum schaffen für die Erinnerung an die Vergangenheit und die Diskussion über die Zukunft des Gebäudes.
Das Jüdische Museum Hohenems hat KünstlerInnen eingeladen, für den leeren Garagenraum Installationen zu entwickeln. Die unterschiedlichen künstlerischen Arbeiten, die in diesem Rahmen präsentiert werden, können gleichsam als semantische Neubesetzung und als Einladung zur Auseinandersetzung mit dem Gebäude und seiner Geschichte gesehen werden. Den Präsentationsrahmen für die Projekte wird der Garagenbereich des Feuerwehrhauses bilden. Die Garage wird zu einem Raum, in dem sich Erinnerung manifestiert und die „gestaute Zeit“ der verdrängten Geschichte sich langsam wieder entfaltet. Verschüttete Aspekte des Gebäudes können so wieder an die Oberfläche treten.

Begleitend zu den künstlerischen Installationen im Hauptraum wird in der angebauten Garage eine kleine Ausstellung die Geschichte des Gebäudes zeigen. Anhand von Plänen und alten Fotografien werden die historischen Bauetappen erläutert. Ergänzend dazu öffnet eine fotografische Dokumentation von Robert Fessler Einblicke in die letzte Phase der Nutzung durch die Feuerwehr.

Den Beginn der Reihe macht Arno Gisingers Installation mit dem Titel „Dies ist der Stuhl für den Paten“. In seiner Arbeit, in deren Zentrum die historische Fotografie einer „Beschneidungsbank“ steht, geht es weniger um den Kultraum als solchen als vielmehr um das Schicksal der synagogalen Gegenstände, deren Verlust (und später auch der Versuche ihrer Wiederauffindung im musealen Kontext) zu einer der zentralen Metaphern für die Erinnerung an die jüdische Gemeinde von Hohenems geworden ist. Unterbrochen von einer Woche mit jüdischen Filmen, die in Zusammenarbeit mit der Filmfabrik am Spielboden Dornbirn in der ehemaligen Synagoge gezeigt werden, wird die Reihe dann von der Israelischen Künstlerin Naomi Tereza Salmon fortgesetzt. In ihrer eigens für diese Reihe konzipierten Videoinstallation geht es um die beunruhigende Verdoppelung und Überlagerung von Räumen. Den Abschluss für dieses Jahr bildet dann Victorine Müller, die der Garage mit doppeltem Boden neue Dimensionen verleihen wird.

21.6. – 29. 7.2001
„Dies ist der Stuhl für den Paten.“ Installation von Arno Gisinger

6.8. – 12.8.2001
FilmZeit. Jüdische Lebenswelten im Film

19.8. – 23.9.2001
„Feuerwehr Hohenems“ Installation von Naomi Tereza Salmon

4.10. – 4.11.2001
„AUM“ Installation von Victorine Müller

Projektleitung:

Johannes Inama (Hohenems)

Fotografie:
Robert Fessler (Hohenems)
Beteiligte Künstler_innen:
Arno Gisinger
Naomi Tereza Salmon
Victorine Müller
Design:

stecher id (Götzis)

Roland Stecher und Thomas Matt
Vermittlung:
Bruno Winkler/Helmut Schlatter (Hohenems)
Sekretariat:
Renate Kleiser