Vernichtung
„Die letzte Jüdin ...“

Schon seit 1939 werden Juden in Ghettos in Polen zusammengepfercht. Im Sommer 1941 beginnen die Nazis mit Massenerschießungen in Osteuropa, im Herbst mit der Einrichtung von Vernichtungslagern. Am 20. 1. 1942 wird auf der so genannten Wannsee-Konferenz der Massenmord an den europäischen Juden schließlich reichsweit koordiniert.
Einige Vorarlberger zählen zu den Haupttätern der NS-Verbrechen, so der Bregenzer Irmfried Eberl, der zunächst am Tötungsprogramm körperlich und geistig Behinderter beteiligt ist und daraufhin zum ersten Kommandanten des Vernichtungslagers Treblinka ernannt wird.
Zu Kriegsbeginn im September 1939 leben noch fast 70.000 Menschen, die nach den „Nürnberger Gesetzen“ als Juden gelten, auf dem Gebiet des ehemaligen Österreich. Sie werden nach Wien zwangsumgesiedelt oder direkt in die Konzentrationslager deportiert.
Im Juni 1942 beginnen die Massentransporte ins Lager Theresienstadt, das als Altersghetto und als Zwischenstation zur Weiterverschickung in die Vernichtungslager dient. Von den mehr als 65.000 österreichischen Jüdinnen und Juden, die in die Konzentrationslager gebracht worden sind, überleben nur knapp über 2.000. Ein Drittel der fast 700 Tiroler Juden wird ermordet, von den etwa 45 Juden in Vorarlberg werden mindestens 16 in den Tod deportiert – das Schicksal vieler anderer ist nicht bekannt. Mehr als 60 Menschen werden als „Mischlinge“ eingestuft und ebenfalls verfolgt.
In Hohenems leben 1939 noch acht Juden. Niemand von ihnen überlebt. weiter