Nationalsozialismus
„327 Jahre hat es in Hohenems Juden gegeben ...“

Am 12.3.1938 übernehmen einheimische Nationalsozialisten die Macht in Österreich. Deutsche Truppen marschieren ein. Die Nürnberger Rassegesetze gelten ab Mai 1938. Mit ihnen beginnt die Entrechtung der Juden, ihr Ausschluss aus fast allen Berufszweigen, Schulen und Universitäten, der Raub ihres Besitzes und schließlich ihres Lebens.
Mit zumeist breiter Zustimmung in der Bevölkerung werden Juden, politische Gegner, Sinti und Roma, Homosexuelle und Zeugen Jehovas verfolgt und ermordet. Behinderte und psychisch Kranke werden in Heilanstalten umgebracht. In Hohenems leben 1938 noch 15 Juden.
Vorarlberg weist unter den ehemaligen österreichischen Bundesländern die höchste Dichte an NSDAP-Mitgliedern auf. In Hohenems tut sich Bürgermeister Josef Wolfgang als eifriger Handlanger der Macht hervor.
Mit dem deutschen Überfall auf Polen beginnt 1939 der Zweite Weltkrieg. Tausende von Zwangsarbeitern, vor allem aus Osteuropa, werden auch in Tirol und Vorarlberg in Landwirtschaft und Industrie, Rüstung und Kraftwerksbau eingesetzt.
Nach anfänglichen militärischen Erfolgen zeichnet sich ab 1942 die Niederlage des Deutschen Reiches ab. Widerstand gegen den Nationalsozialismus findet in der Bevölkerung wenig Rückhalt. Etwa 80 politisch Verfolgte aus Vorarlberg wie Johann August Malin oder Karoline Redler werden hingerichtet oder im KZ ums Leben gebracht, viele andere inhaftiert. Anfang Mai 1945 werden Tirol und Vorarlberg durch amerikanische und französische Truppen befreit. weiter