Datenbank Häuser
Häuser im Jüdischen Viertel

Die Datenbank enthält Informationen zur Geschichte der Häuser sowie zur Architektur des Jüdischen Viertels und dokumentiert Aussagen von Zeitzeugen zum jüdischen Leben in Hohenems.

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Haus:
Israelitengasse 5; 53; 52; ehemals Brunnerstraße 10 (Städtisches Bürgerhaus)

Sozialgeschichte:
Dieses Haus wurde ursprünglich unter zwei Nummern geführt. Es ist möglich, daß die beiden halben Häuser getrennt erbaut wurden und erst mit der Zeit "zusammenwuchsen". Die eine Hälfte gehört zu Beginn des 19. Jahrhunderts Josef Weiler, der diese Hälfte 1830 seinem Sohn Samuel Weiler hinterläßt. Dieser vererbt sie 1864 seiner Gattin Judith Weiler geb. Wolf. Das andere halbe Haus geht über Babette Menz 1823 auf deren Sohn Samuel über. 1868 erwirbt Samuel Menz auch die andere Hälfte und verkauft 1876 das ganze Haus an seine beiden Söhne Michael und Ludwig Menz. Diese veräußern es 1881 dem Bäcker Konrad Vögel, der es ein Jahr später seiner Gattin überschreibt, von der es 1887 auf Anna Semlitsch geb. Stifter kommt. 1891 erbt deren Sohn Leo Mayer das Haus.
1857 wohnen die zwei Familien des Samuel Menz mit fünf Mitgliedern und einem Dienstboten sowie die des Samuel Weiler mit drei Personen in dem Haus. Im Haushalt des Samuel Weiler lebt auch noch Heinrich Schlesinger. 1865 wohnt neben der nunmehr vierköpfigen Familie des Samuel Menz die Witwe Judith Weiler mit einer weiteren Person.

Besitz:
1806/07 Josef Wolf Samuel Levi (= Josef Weiler)

1807/07 Michael Moos, Schulmeister (= Michael Menz)

1823, III, 5 Samuel Menz erhält aus dem Nachlaß seiner Mutter Babette Menz einen Anteil an diesem Haus. {rekonstr. 1876; 860}

1830 Samuel Menz wird alleiniger Besitzer des halben Wohnhauses. {rekonstr. 1876; 860}

1840, V, 26 Samuel Weiler erhält aus dem Nachlaß seines 1830 verstorbenen Vaters Josef Weiler die andere Hälfte dieses Hauses. {rekonstr. 1864; 200}

1863, VIII, 31 Nachlaß des am 16.6.1863 verstorbenen Samuel Weiler: seine Witwe Judith Weiler geb. Wolf erhält das halbe Haus No. 53 (800 fl.) {1864; 200}

1868, IX, 9 Judith Weiler geb. Wolf in Hohenems verkauft an Samuel Menz, Bürgermeister der Israelitengemeinde, das halbe Wohnhaus No. 53; Kaufpreis: 640 fl. Samuel Menz besitzt nun das ganze Wohnhaus. {1868; 1089}

1876, V, 18 Samuel Menz verkauft das ganze Wohnhaus No. 53 an seine beiden Söhne Michael und Ludwig Menz (Ludwig Menz dzt. in Nürnberg) zum gemeinschaftlichen Eigentum; Kaufpreis: 4000 fl.; Bedingung: die Übernahme erfolgt erst mit Ableben des Verkäufers. {1876; 860}

1881, VII, 27 Michael Menz, Kaufmann in Hohenems, und Ludwig Menz, Kaufmann in Lindau, verkaufen das ganze Wohnhaus No. 53 an Konrad Vögel, Bäcker in Hohenems, zuständig nach Lingenau; Kaufpreis: 3400 fl. {1881; 1355}

1882 Konrad Vögel, Bäcker in Hohenems, verkauft die 2 halben Wohnhäuser No. 52, früher 53, an seine Gattin Anna Maria Vögel geb. Salzmann; Kaufpreis: 3400 fl. {1882; 1451}

1885, IX, 3 Anna Maria Vögel geb. Salzmann verkauft das ganze Haus an Anna Semlitsch geb. Stifter, dzt. in Hohenems (wohnt auch im Haus No. 52); Kaufpreis: 6600 fl. {1885; 1350}

1891, IV, 1 Nachlaß der am 5.2. 1891 verstorbenen Anna Stifter, Witwe Josef Mayer wiederverehel. nun Witwe Semlitsch, geboren zu St. Jakob in der Steiermark: das Wohnhaus No. 52 erhält der Sohn Leo Mayer, Friseur in Bruneck. {1891; 1468}

Situation:
1864: halbes Wohnhaus No. 53, früher No. 5, Bes.No. 2520 in der Israelitengasse.
1868: halbes Wohnhaus No. 53, Bes.No. 2520; grenzt an den Käufer Samuel Menz selbst.
1876: Wohnhaus No. 53 + Zugehör + Gartenplatz und Stadel; stoßt an Jakob Schwarz junior und an Karl Amann, jetzt Heinrich Wohlgenannt (!).
1881: zwei halbe Wohnhäuser No. 53, Bes.No. 2520.
1882: zwei halbe Wohnhäuser No. 52, früher No. 53, + Stadel, Bes.No. 3520, 3521, 2835.
1887: Wohnhaus neue No. 52; Bp. 121, 142, Gp. 109/1.
1891: Wohnhaus No. 52 + Stadel, Bp. 121.

Denkmalamt:


Zeitzeugen:
Josef Amann: Stand dort, wo jetzt der Garten der Firma Amann ist. Ist 1916 beim großen Brand total abgebrannt. War ein ehemaliges jüdisches Haus.

Auch Ilse Mathis erzählt von diesem Haus.

Das Höscheler-Haus und das Barth-Haus waren Holzhäuser, erzählt Pauline Zeller.

Josef Schiebig sagt, Höschelers ein Spezereingeschäft hatten. Im oberen Stock wohnten Franke.

Hubert Amann sagt, daß im Höscheler-Haus einmal eine jüdische Gaststätte war.
Edith Waibel geb. Jäger wohnte bis 1968 in der Schweizerstr. 10.

Fam. Amann hat das Höschelerhaus gekauft, sagt Kurt Amann.

Architekturgeschichte:
Das Haus in der Brunnerstraße 10 ist beim Brand 1916 niedergebrannt und nicht mehr aufgebaut worden. Es war vermutlich wie die anderen Häuser Ende des 18. Jahrhunderts erbaut worden, allerdings in einem bescheideneren 2-stöckigen Stil mit steilem Satteldach und einer Stiege vor dem Haus.1

Neben diesen stattlichen Bürgerhäusern gibt es noch einfachere "Einfamilienhäuser". Sie sind wie in der Jakob-Hannibal-Straße beispielsweise traufseitig zur Straße angelegt und stehen ohne Abstand zueinander. Es sind vorwiegend 2, maximal 3 stöckige einfachere Häuser mit Klebedächern, vorwiegend geschindelt. Solche Häuser, die weder repräsentative Wohn- noch Geschäftshäuser waren, befinden sich in Hohenems vorwiegend in der Harrachgasse (heute allerdings wesentlich verändert) und in der Jakob-Hannibal-Straße, im sog. "Judenwinkel".
1 Foto Nr.P9/1R, Archiv JMH




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Resultat: 13 Treffer (Suche nach Wohlgenannt)

1. Haus 2
Christengasse 31 (-> Detailinfo)

2. Haus 3
Christengasse 32 (-> Detailinfo)

3. Haus 10
Harrachgasse 7; Israelitengasse 11; 48 (Städtisches Bürgerhaus) (-> Detailinfo)

4. Haus 25
Israelitengasse 27; 85; 82 (-> Detailinfo)

5. Haus 26
Israelitengasse 29; 84 (-> Detailinfo)

6. Haus 36
Israelitengasse 5; 53; 52; ehemals Brunnerstraße 10 (Städtisches Bürgerhaus) (-> Detailinfo)

7. Haus 41
Jakob-Hannibal-Straße 4; Israelitengasse 40; 72; 71 (Städtisches Bürgerhaus) (-> Detailinfo)

8. Haus 42
Jakob-Hannibal-Straße 6; Israelitengasse 41; 71; 70 (Städtisches Bürgerhaus) (-> Detailinfo)

9. Haus 66
Schweizer Straße 10; Israelitengasse 8; 52 (-> Detailinfo)

10. Haus 67
Schweizer Straße 10; Israelitengasse 9; 51; "Höscheler-Haus" (Städtisches Bürgerhaus) (-> Detailinfo)

11. Haus 82
Schweizer Straße 6; Israelitengasse 3; 55, 54; "Landauerhaus" (Städtisches Bürgerhaus) (-> Detailinfo)

12. Haus 84
Schweizer Straße 8; Israelitengasse 4; 54; 63 (Städtisches Bürgerhaus) (-> Detailinfo)

13. Haus 91
Untergasse 15; 108 (-> Detailinfo)