Zeichen des Alltags
Jüdisches Leben in Deutschland heute 17. Februar bis 1. April 2002

Die Ausstellung „Zeichen des Alltags“ beleuchtet Aspekte jüdischen Lebens heute: emotionale, kulturelle, soziale, religiöse und rechtliche. Juden werden heutzutage fast ausschließlich historisch wahrgenommen – oder als exotische Kuriosität. Die meisten Menschen kennen Juden lediglich aus Geschichtsbüchern, Dokumentarfilmen, politischen Debatten und historischen Museen.
Was die Vielfalt lebendiger jüdischer Kulturen heute ausmacht, ist hingegen nur wenigen bekannt. Dem wollten die jungen Berliner Ausstellungsmacher von x:hibit entgegenwirken. Sie entwickelten in Zusammenarbeit mit Bernhard Purin, dem Leiter des Jüdischen Museums Franken, ein freches Ausstellungskonzept, das auch junge Menschen ansprechen sollte. Anhand von 27 neonbeleuchteten Zeichen wird in kurzen Texten unter dem Motto „was Sie schon immer über das Judentum wissen wollten, aber nie zu fragen wagten“ über kulturelle, emotionale, soziale und religiöse Aspekte jüdischen Lebens informiert. Die Inszenierung verzichtet auf „auratische” Originale. Sie setzt sich zusammen aus Readymades: Fertigteilen aus der Werbung und Produktpräsentation, wie sie in Kaufhäusern oder im Straßenraum zu finden sind. Jeweils zwei bildschirmgroße Leuchtkästen aus milchweißem Kunststoff sind übereinander an verchromte Metall-Gestelle montiert. Auf den oberen Displays leuchten große farbige Piktogramme, die plakativ jeweils auf einen Bereich heutigen jüdischen Lebens verweisen. Auf den unteren Leuchtkästen sind im Siebdruckverfahren knappe Texte aufgetragen (deutsch und russisch), die konkrete Informationen formulieren, ohne dabei didaktisch Botschaften zu vermitteln.
Im umfangreichen Rahmenprogramm werden aktuelle Themen aus Österreich und die Situation der Kultusgemeinden im Bodenseeraum behandelt.

Eine Ausstellung von x:hibit, Berlin, im Jüdischen Museum Hohenems
Realisiert mit dem Jüdischen Museum Franken

Projektteam:
x:hibit (Naomi Bodemann-Ostow u.a., Berlin)