Was nicht übrig blieb
„Metallspende“

Am 9./10. November 1938 werden im ganzen Reich Synagogen und Bethäuser angezündet, jüdische Geschäfte und Wohnungen geplündert oder verwüstet. Mehr als 25.000 jüdische Männer werden verhaftet und in die Konzentrationslager Dachau, Buchenwald und Sachsenhausen deportiert.

In Wien werden im Verlauf des Pogroms 42 Synagogen und Bethäuser zerstört. Besonders brutal gehen in Zivil gekleidete SS-Männer gegen die Innsbrucker Juden vor. Der Gemeindevorsteher Richard Berger sowie Wilhelm Bauer und Richard Graubart werden ermordet, viele weitere Menschen schwer verletzt. Die kleine Synagoge wird zerstört.
Die Hohenemser Juden bleiben von der organisierten Pogromwelle verschont. Aber schon am 11. November meldet Bürgermeister Wolfgang Ansprüche auf das Synagogengebäude an. Eine Woche später lässt er das Inventar beschlagnahmen: Torarollen, Toraschmuck und zahlreiche Gegenstände aus dem religiösen Alltag.

Nach dem Krieg wollen die Hohenemser nicht mehr wissen, wohin diese Gegenstände verschwunden sind. Nur wenige Objekte, die schon vor dem Nationalsozialismus Hohenems verlassen haben, sind in zeitgenössischen Judaica-Sammlungen wieder aufgetaucht, so in Basel, Jerusalem oder in San Francisco. Die Torarollen sind verschollen. weiter